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Bleibt zu hoffen, dass alle Neuzugänge den richtigen Eingang finden.

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"Eine eigenartige Entscheidungskultur, aber sie passt stimmig zur Gesamtentwicklung", sagt Reinhold Mitterlehner über die jüngsten Personalentwicklungen in der OeNB.

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Wien – Der frühere ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner spricht im Zusammenhang mit den jüngsten Personalentscheidungen in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) von einer "eigenartigen Entscheidungskultur". Sein Nachfolger und Bundeskanzler Sebastian Kurz habe ihm den Job des Nationalbank-Präsidenten 2017 nach seinem Abschied aus der Politik selbst zweimal angeboten, sagte Mitterlehner der "Presse".

Nach der Nationalratswahl habe er schließlich sein Interesse an dem Job bekundet, im Mai von Kurz aber die Info bekommen, dass die Sache "schwierig" sei, weil die FPÖ keinen Gouverneur-Kandidaten habe und auf dem Posten des Präsidenten beharre, so Mitterlehner. Der nun zum OeNB-Präsidenten bestellte Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer (ÖVP) soll Mitterlehner daraufhin seine Unterstützung zugesichert haben. "Eine eigenartige Entscheidungskultur, aber sie passt stimmig zur Gesamtentwicklung", resümiert Mitterlehner.

Mahrer wehrt sich gegen Vorwürfe

Mahrer wies unterdessen den Vorwurf der Ämterkumulierung als OeNB-Präsident und Wirtschaftskammer-Chef am Donnerstag entschieden zurück. Es handle sich um eine Position im Aufsichtsgremium der OeNB, in dem auch in der Vergangenheit stets Repräsentanten der Sozialpartnerschaft vertreten gewesen seien.

Dass die Unvereinbarkeit darin bestehe, dass er im Gegensatz zu Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna Maria Hochhauser vor ihm das Gremium auch leiten wird, ließ Mahrer ebenfalls nicht gelten. "Ob man das leitet oder nicht, es ist dieselbe Anzahl von Sitzungen", meinte er. "Ich sehe diesen Konflikt überhaupt nicht."

Mahrer sprach von der großen wirtschaftspolitischen Bedeutung der OeNB. Es sei ihm ein großes Anliegen, dass die österreichische Bankenszene gut funktioniere, deshalb habe er das Angebot gerne angenommen. Er bekomme dafür keinen Euro mehr und brauche dafür auch kein eigenes Auto oder Büro.

Holzmann bereit für Job als Gouverneur

Der ehemalige Weltbank-Direktor Robert Holzmann gilt derzeit als aussichtsreicher Kandidat für den Posten des Gouverneurs der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Laut orf.at stünde er für den Job zur Verfügung. Auf die Frage, ob mit ihm darüber bereits gesprochen wurde, antwortete er in einer E-Mail knapp mit "Ja".

Das Mandat des aktuellen Gouverneurs, Ewald Nowotny, läuft im August 2019 aus. Eine Entscheidung, wer sein Nachfolger wird, soll Ende des Jahres fallen. (red, APA, 23.8.2018)