Während den verheerenden Waldbränden in Kalifornien drosselte Verizon plötzlich das mobile Internet der Feuerwehr

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Der US-Mobilfunker Verizon wird momentan mit heftigen Vorwürfen konfrontiert. Die Feuerwehr des Santa Clara County in Kalifornien gibt an, dass Verizon während ihrer Bekämpfung von Waldbränden den Internetzugang verlangsamt habe. Auch nach Beschwerden und dem Hinweis, dass es sich um eine Notsituation handle, wurde der reguläre Speed nicht wiederhergestellt. Ausschlaggebend war eine SIM-Karte, die in einem mobilen Einsatzwagen der Feuerwehr zum Einsatz kam.

Drosselung trotz "unlimitiertem" Tarif

Über diese wurden die einzelnen Ressourcen der Feuerwehr während des Feuers im Mendocino Complex koordiniert. Täglich wurden deshalb zwischen fünf und zehn GB Daten verbraucht. Daraufhin drosselte Verizon die Internetgeschwindigkeit, obwohl die Feuerwehr eigentlich einen "unlimitierten" Tarif gebucht hatte. Feuerwehrleute mussten daraufhin ihre Privatgeräte benutzen oder andere Einheiten um Unterstützung bitten. Erst nach der Buchung eines neuen Tarifs wurde die Drosselung aufgehoben.

"Fehler im Kundenservice"

Verizon gab an, es habe sich bei dem Vorfall um einen "Fehler beim Kundenservice" gehandelt. Bei einer Notsituation will sich der Mobilfunker eigentlich kulant geben. Anthony Bowden, Sprecher der Feuerwehr im Santa Clara County, zeigte sich jedenfalls empört: "Nach unserer Erfahrung ist es wahrscheinlich, dass Verizon Notfälle und Katastrophen nutzt, um Behörden zu teureren Tarifen zu zwingen – sogar, wenn man dadurch die öffentliche Sicherheit gefährdet". (red, 22.8.2018)