Red Bull Salzburg will auch in Belgrad jubeln und damit dem Traum von der Champions League einen Schritt näher kommen.

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Salzburg/Belgrad – Roter Stern Belgrad ist Salzburgs letzte Hürde beim fast schon verzweifelten Anlauf auf die Gruppenphase der Champions League. Mit einem guten Ergebnis im Auswärts-Geisterspiel am Dienstag (21 Uhr, live Dazn) stünde die Pforte zum Glück weit offen. Trotz aktuell starker Form heißt das Gebot aber nicht zuletzt Demut. "Uns erwartet eine richtig gute Mannschaft", meinte Coach Marco Rose.

"Sehr große Hürde"

Sieben Salzburger Siege in sieben Saisonpflichtspielen (Torverhältnis 19:1) sprechen eine klare Sprache über die derzeitige Verfassung. Und auch der Blick zurück darf die Akteure sicher machen: Die im Sommer in großen Teilen unveränderte Truppe stand im Mai im Halbfinale der Europa League, der Klub hat auf europäischer Ebene nur zwei der jüngsten 25 Spiele verloren. Und Erfolgstrainer Marco Rose setzte seine Arbeit im Sommer fort.

"So ein Champions-League-Playoff ist schon eine sehr große Hürde. Beide Mannschaften wollen unbedingt weiterkommen", meinte er im Hinblick auf die Serben, die seit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1991 nur noch wenig erreicht haben und in bisher sechs Anläufen stets an der CL-Gruppenphase zerschellten. Zuletzt erreichte man aber immerhin das Sechzehntelfinale der Europa League, wo man an ZSKA Moskau scheiterte.

Geisterspiel als unbekannte Variable

"Wir müssen auf den Punkt da sein, um diese Chance wahrzunehmen. Und wir brauchen Vertrauen in uns selbst und zwei gute Tage", erklärte Rose. Sommerzugang Zlatko Junuzovic untermauerte die glasklaren Absichten seiner Truppe, die mit dem Playoff-Einzug auch schon das Minimalziel EL erreicht und dadurch einen gewissen Druck abgebaut hat: "Wir wollen ohne Wenn und Aber in die Champions League."

Dass man im 55.000er-Oval Rajko Mitic vor leeren Rängen spielen muss, ist laut Rose "für niemanden schön". Die Bullen erhalten immerhin maximal 220 Karten. "Das ist eine neue Situation für uns, das hat noch keiner erlebt", betonte Innenverteidiger Andre Ramalho. "Es wird aber letztlich nichts ändern, denn die Elf gegen Elf am Platz müssen es richten."

"50:50-Spiel"

Salzburg mag als leichter Favorit in die Partien gehen – die Bullen sind in der Klubkoeffizientenliste der Uefa 34., Roter Stern 98. –, doch neben Rose warnte auch Ramalho. "Es wird kein Selbstläufer", sagte der Brasilianer und appellierte an die Köpfe seiner Mitspieler: "Wir werden sicher mehr als 100 Prozent geben und müssen über uns hinauswachsen. Wir müssen es vor allem mehr wollen als die Serben."

Für Junuzovic ist das Duell mit dem 28-fachen serbischen Meister (inklusive Jugoslawien) "ein 50:50-Spiel". Der ehemalige ÖFB-Teamkicker dürfte im Mittelfeld wohl einmal mehr gesetzt sein. So wie der am Wochenende beim 2:0 über Hartberg geschonte Diadie Samassekou.

Die Fragezeichen hinter Außenverteidiger Stefan Lainer (Rücken) und Xaver Schlager (Knie) sind verschwunden, beide sollten am Dienstag fit sein. Dass Cican Stankovic neuerlich im Tor stehen wird, bestätigte Rose bereits am Wochenende. (APA, 20.8.2018)

Champions-League-Playoff, Hinspiel, Dienstag

Roter Stern Belgrad – Red Bull Salzburg
Stadion Rajko Mitic, 21 Uhr, live Dazn, SR Daniele Orsato (ITA)

Mögliche Aufstellungen:

Roter Stern: Borjan – Stojkovic, Degenek, Savic, Rodic – Krsticic, Jovancic – El Fardou/Cafu, Simic, Radonjic – Stojiljkovic

Ersatz: Popovic – Babic, Gobeljic, Ebecilio, Jovicic, Pavkov, Srnic, Milic

Es fehlen: keine

Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer – Haidara, Samassekou, X. Schlager Junuzovic – Yabo, Dabbur

Ersatz: Walke – Ludewig, Todorovic, Minamino, Leitgeb, Mwepu, Wolf, Prevljak, Daka

Es fehlen: Farkas (Knie), Gulbrandsen (Oberschenkel), Hwang (Asienspiele), Onguene (Rücken), Szoboszlai (Bänderriss im Knöchel)

Rückspiel am 29. August in Salzburg, der Gewinner steht in der Gruppenphase der Champions League, der Verlierer in der Gruppenphase der Europa League.