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Sodastream, hier ein Foto aus der Fabrik aus der ehemaligen Produktionsstätte in der israelischen Siedlung Maale Adumim im Westjordanland, soll künftig der Pepsi-Mutterfirma Pepsi Co gehören.

Foto: Reuters / Ammar Awad

Purchase – Der Nahrungsmittel- und Getränkekonzern PepsiCo will offenbar den israelischen Wassersprudler Sodastream kaufen. Laut Berichten beläuft sich das Angebot auf 3,2 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro).

Der Konzern biete den Aktionären 144 Dollar pro Aktie an, teilte der US-amerikanische Coca-Cola-Konkurrent am Montag mit. Das wäre ein 32-prozentiger Aufschlag auf den Durchschnittskurs der vergangenen 30 Tage. Die Führungsspitzen beider Konzerne haben der Übernahme demnach bereits zugestimmt.

Übernahme passt zur Strategie

Diese Übernahmen passt zur Strategie von Pepsi. Das New Yorker Unternehmen will auf diese Weise neue Segmente besetzen. Die Getränkesparte schwächelte zuletzt. Kunden lassen vermehrt die zuckerhaltigen Softdrinks in den Regalen stehen, weshalb Pepsi auf kalorienärmere Alternativen setzt. Zusätzlich will sich das Unternehmen mit neuen Snacks, gesünderen Herstellungsmethoden und anderen Verpackungen stärker positionieren.

PepsiCo mit seinen Marken wie Pepsi-Cola, Gatorade, Tropicana, Frito-Lay oder Quaker setzte 2017 in über 200 Ländern rund 63 Mrd. Dollar um. Sodastream erlöste zuletzt 543 Mio. Dollar und sieht sich als weltweit größten Anbieter und Händler von Sprudlersystemen für den Heimgebrauch.

Firmenangaben zufolge ist Sodastream in Österreich im zweiten Quartal 2018 um gut 51 Prozent gewachsen. Das entspreche einem Zuwachs von 65.000 Haushalten. Zur absoluten Zahl von Sodastream-Geräten in heimischen Haushalten gibt das Unternehmen keine Auskunft. Der Österreich-Sitz befindet sich im niederösterreichischen Leopoldsdorf. In der DACH-Region (Österreich, Deutschland, Schweiz) habe das Unternehmen seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 33 Prozent auf 108 Millionen Dollar gesteigert.

Sprudel auf Knopfdruck

Bei dem System wird eine eigene Flasche mit Leitungswasser gefüllt und in ein Gerät gesteckt. Das Wasser wird dabei per Knopfdruck mit Kohlensäure versetzt. Ist die Kartusche leer, kann sie im Handel umgetauscht werden.

2014 geriet Sodastream in die Kritik, weil es seine Sprudler im von Israel besetzten Westjordanland herstellen ließen. Daraufhin wurde die Produktion nach Israel verlegt. (red, APA, 20.8.2018)