Dutzende südekoreanische Senioren sehen am Montag Angehörige zum ersten Mal seit rund 65 Jahren wieder.

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Kumgang/Seoul – Anlässlich der ersten Familienzusammenführung seit drei Jahren sind dutzende Südkoreaner am Montag über die Grenze nach Nordkorea gereist. Sie sind Teil einer Gruppe von 89 Senioren, die ihre im Koreakrieg (1950–1953) verlorenen Angehörigen wiedersehen dürfen. Die ersten Treffen fanden am Montagabend (Ortszeit) bereits statt.

In den 1950er-Jahren waren mindestens zwei Millionen miteinander verwandte Menschen durch die Teilung des Landes voneinander getrennt worden. Wegen der anhaltenden Feindschaft zwischen den beiden Staaten haben sie einander seither in den meisten Fällen nicht mehr sehen können.

Da viele Betroffene mittlerweile im sehr vorgerückten Alter sind, ist es für sie die vermutlich letzte Chance, ihre Verwandten noch einmal zu sehen. Sie Familienzusammenführungen sind Teil der Annäherung zwischen den beiden Koreas, die seit diesem Frühjahr an Schwung gewonnen hat. Seit dem Jahr 2000 haben die Nachbarländer 20 derartige Treffen veranstaltet.

Auf Bildern südkoreanischer Medien waren die Senioren zu sehen, wie sie festlich gekleidet in der Früh Busse im südkoreanischen Sokcho bestiegen. Anschließend wurden sie in Begleitung von Polizei und medizinischem Personal in Richtung Norden gebracht. Der Konvoi passierte später die entmilitarisierte Zone und die Grenze zu Nordkorea.

Nun wird die Zeit für viele der Betroffenen allmählich knapp. Die meisten derjenigen, die noch immer auf ein Wiedersehen mit ihren Verwandten aus dem Norden hoffen, sind inzwischen über 80 Jahre alt. (red, APA, 20.8.2018)