Ingrid Felipe erwartet keine Konkurrenz beim Umweltthema durch die SPÖ.

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Innsbruck – Tirols Landeshauptmann-Stellvertreterin und ehemalige grüne Bundessprecherin Ingrid Felipe wünscht sich Werner Kogler auch in Zukunft als grünen Bundessprecher. "Ich würde mir wünschen, dass er sich beim Bundeskongress im November aufstellen lässt", sagte Felipe im APA-Sommerinterview. Sie wisse sein Leistung sehr zu schätzen.

Kogler hatte zuvor im STANDARD-Interview erklärt, dass er sich durchaus vorstellen könne, als Parteichef weiterzumachen. "Für mein Dafürhalten wäre es super, wenn er uns als Bundessprecher erhalten bliebe. Ich würde es aber auch respektieren, wenn er sagt, er macht was anderes", sagte die LHStv. Felipe. Sie zeigte sich davon überzeugt, dass die Grünen die Rückkehr ins Parlament mit den nächsten Wahlen jedenfalls wieder schaffen werden. Ihrer Wahrnehmung nach sei die Sehnsucht der Bevölkerung nach einer "grünen Stimme" im Nationalrat "schon sehr groß".

Sportliche Ansage

Bei der EU-Wahl im Mai des kommenden Jahres erwartet sich die Tirolerin bereits wieder ein zweistelliges Ergebnis für die Grünen in Österreich. "Das ist schon eine sportliche Ansage. Das wäre aber eine gute Voraussetzung, um gut arbeiten zu können", erklärte Felipe. Sie hoffe, dass sich die derzeitigen EU-Abgeordneten Michel Reimon und Thomas Waitz wieder als Spitzenkandidaten bewerben. Aber auch aus dem ehemaligen Nationalratsklub gebe es einige geeignete Kandidaten. "Die Auswahl an guten Leuten war schon lange nicht mehr so groß", sagte die LHStv.

Dass sich die Sozialdemokraten im Nationalrat nun vermehrt "grünen" Themen widmen wollen, sah Felipe durchaus positiv. "Ich finde es grundsätzlich gut, wenn sich alle Parteien mit den Themen Umweltschutz, Naturschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen", erklärte sie. Eine Gefahr, dass die SPÖ dadurch grüne Wähler gewinnen könnte, sah sie nicht. "Nur 'öko' ist noch nicht genug, um das ganze grüne Programm abzubilden", meinte Felipe.

Mögliche Allianzen der Grünen mit Nationalratsabgeordneten befürwortete die Landeshauptmannstellvertreterin. "Natürlich brauchen wir Abgeordnete, die ihre Stimme für Natur- und Klimaschutz im Parlament erheben und wenn man sich inhaltlich findet, ist es auch gut, wenn sie dann Anträge einbringen, die im Sinne des grünen Parteiprogramms sind", sagte die Tirolerin. Auch einer Zusammenarbeit mit der ehemaligen Liste Pilz Abgeordneten Martha Bißmann stand sie offen gegenüber. "Ich kenne Martha Bißmann persönlich nicht und kann über ihre politischen Qualitäten nicht viel sagen. Ich weiß aber, dass sie in umweltpolitischen Themen sehr engagiert ist", hielt Felipe fest. Die Liste Pilz und Peter Pilz sah sie hingegen nicht als Allianzpartner. "Ich glaube, dass die Gesprächsbasis mit anderen Abgeordneten besser ist – nach allem was geschehen ist", meinte die Tirolerin. (APA, 19.8.2018)