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Serena Williams behält den Tennisball im Fokus.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/MATTHEW STO

Wien – Am 1. August hat Serena Williams beim WTA-Hartplatzturnier in San Jose (Kalifornien) die vom Ergebnis her schlimmste Niederlage ihrer Karriere hinnehmen müssen. Die US-Amerikanerin unterlag der Britin Johanna Konta mit 1:6,0:6 und verlor dabei zwölf Games in Serie. Seit Beginn ihrer Karriere 1995 hatte Williams nie weniger als zwei Games in einer Partie gewonnen.

Über zwei Wochen später erklärte Williams im "TIME"-Magazin den Hintergrund der Pleite. Zehn Minuten vor Betreten des Platzes erfuhr sie via Instagram, dass der Mörder ihrer Halbschwester (Yetunde Price wurde 2003 erschossen) wegen guter Führung unter Auflagen aus dem Gefängnis entlassen worden war. "Ich konnte es nicht aus meinem Kopf rausbekommen".

"Meine Geschichte ist noch nicht fertig"

Ansonsten bestimmt die elfmonatige Tochter Olympia ihren Alltag. "Ich kann sie nur schwer verlassen", sagt die Mutter, die nach der Geburt lebensbedrohliche Komplikationen und fünf Operationen überstehen musste sowie zudem mit postnatalen Depressionen zu kämpfen hat. "An manchen Tagen muss ich weinen."

Gegenwind sei sie gewohnt. Dass sie merkbar öfters als andere Spielerinnen zur Dopingprobe gebeten werde, nennt Williams "Diskriminierung", hat es aber gelernt zu akzeptieren. Ebenfalls wie Kritik an ihrem Körper. "Ich wurde auf diese Weise geboren. Ich hebe nicht einmal Gewichte."

Nun arbeitet sie daran, ihren Körper nach der Schwangerschaft wieder in Bestform zu bringen. "Nichts an mir ist momentan perfekt. Aber ich fühle mich zu 100 Prozent Serena."

Der Wimbledon-Lauf bis ins Finale, das sie 3:6, 3:6 gegen die Deutsche Angelique Kerber verlor, gab ihr Kraft. Der Rücktritt vom Tennissport sei kein Thema. "Meine Geschichte ist noch nicht fertig".

Die 36-Jährige hat bisher 23 Grand-Slam-Turniere im Single gewinnen können. Nur noch ein Titel-Erfolg fehlt ihr auf den Allzeit-Rekord von Margaret Court. Am 27. August starten die U.S. Open. (red, APA, 18.8.2018)