Washington – Bei der US-Tageszeitung "Boston Globe" sind Medienberichten zufolge Bombendrohungen eingegangen, nachdem das Blatt eine Kampagne gegen die Medienpolitik von Präsident Donald Trump initiiert hatte. Mehr als 300 Zeitungen in den USA hatten in Kommentaren am Donnerstag die "Fake-News-Kampagne" des Präsidenten kritisiert und dessen These zurückgewiesen, dass die Medien "Feinde des Volkes" seien. Trump kritisierte daraufhin den "Boston Globe" auf Twitter.

Am Abend seien in der Zentrale der Zeitung mehrere Bombendrohungen eingegangen, berichteten die Politikplattformen "Axios" und "The Hill". Die Polizei habe die Drohungen zwar nicht allzu ernst genommen, aber dennoch die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Dem Aufruf des Herausgebergremiums des "Boston Globe", in Kommentaren zu Trumps Medienpolitik Stellung zu nehmen, waren rund 350 Zeitungen in den USA gefolgt. Auch der US-Senat hatte am Donnerstag in einer einstimmig verabschiedeten Resolution erklärt, er sehe die Medien nicht als "Feinde des Volkes".

Trump hatte dagegen noch am Donnerstag betont, die "Fake-News"-Medien seien die "Oppositionspartei". Er stehe zu einer freien Presse, jedoch nutze diese ihre Freiheit zu Falschmeldungen, verfolge eigene Interessen oder versuche lediglich, Menschen anzugreifen. "Die Wahrheit siegt", fügte er hinzu.

(red, APA, 17.8.2018)