Die Sturm-Spieler brechen zu einer diffizilen Mission auf.

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Graz/Larnaka – Sturm Graz steht in der Europa-League-Qualifikation mit dem Rücken zur Wand. Mit der bitteren 0:2-Heimniederlage im Drittrunden-Hinspiel gegen AEK Larnaka hat sich Österreichs Cupsieger in eine äußerst delikate Lage gebracht. "Wir brauchen ein kleines Wunder, das in einem Spiel vielleicht realisierbar ist", sagte Trainer Heiko Vogel am Mittwoch vor dem Abflug nach Zypern.

Dafür muss aber am Donnerstag (17.30 Uhr, ORF 1 und im Liveticker) eine klare Steigerung her. Vor einer Woche blieben die Grazer vor eigenem Publikum vieles schuldig, schienen auch mit dem Druck des vermeintlichen Favoriten nicht umgehen zu können. Das Problem gibt es jetzt nicht mehr. "Larnaka ist der große Favorit. Wir haben die schlechtere Ausgangsposition, dadurch aber auch weniger Druck. Larnaka wäre vom Ausscheiden enttäuscht, wir hätten eine riesengroße Freude, wenn wir weiterkommen", verlautete Vogel.

Sportchef Günter Kreissl nahm seine Spieler klar in die Pflicht: "Ich will, dass jeder einzelne an den Aufstieg glaubt und dass er in die zweite Chance alles hineinlegt." An der Körpersprache, dem Kampfgeist und der Dynamik im Spiel solle man dies erkennen. "Wir haben in der dritten Runde Halbzeitpause. Wenn wir das drehen, würde das große Kraft freigeben." Andernfalls wäre die Hoffnung auf eine europäische Gruppenphase früh beendet.

Makelloser Gegner

Mit Larnaka geht es gegen eine Mannschaft, die noch nicht im Meisterschaftsbetrieb ist und in drei Qualifikationsspielen (vor dem Sieg in Graz 4:0 und 0:0 gegen Dundalk) noch keinen Gegentreffer kassiert hat. Viel taktieren können die Grazer aufgrund der Ausgangslage nicht. "Durch ein frühes Tor und durch Effizienz können wir den Spielverlauf auf unsere Seite bringen und das Spielglück erzwingen", skizziert Stürmer Markus Pink den Idealfall. Letzteres hat zuletzt bei der 0:2-Niederlage gegen St. Pölten am Sonntag gefehlt. Es war die zweite Pflichtspielniederlage in Folge.

"Nach den zwei Niederlagen ist die Situation nicht einfach. Die Botschaften über die Verletzungen von wichtigen Spielern waren auch ein Dämpfer", sagte Präsident Christian Jauk. So fehlt Tormann Jörg Siebenhandl wegen muskulärer Probleme. Er wird von Tobias Schützenauer vertreten, der 21-Jährige gibt sein Europacupdebüt.

Stellungnahme an Uefa abgeschickt

Abseits sportlicher Belange geht die Causa Becherwurf ihren Gang. Sturm hat am Mittwoch seinen Bericht zum Vorfall im Hinspiel an die Uefa geschickt. Das Verfahren gegen die Grazer findet am Freitag statt. Linienrichter Fredrik Klyver war von einem Becher, den ein Zuschauer geworfen hatte, getroffen worden. Der Schwede erlitt eine Platzwunde, das Spiel musste für rund 40 Minuten unterbrochen werden. Der Strafrahmen reicht theoretisch von einer Ermahnung bis zu einem Europacup-Ausschluss. (APA, red, 15.8.2018)

Europa-League-Qualifikation, 3. Runde, Rückspiel, Donnerstag

AEK Larnaka – Sturm Graz
AEK-Arena, 17.30 Uhr, live ORF 1, SR Paolo Valeri (ITA)

Mögliche Aufstellungen:

Larnaka: Tono – Silva, Truyols, Gonzalez, Ioannou – Hevel, Larena – Acoran, Trickovski, Cases – Giannou

Ersatz: Christodoulou – Anastasiou, Nacho, Mojsov, Gbayara, Tomas, Tete, Taulemesse

Sturm: Schützenauer – Spendlhofer, Avlonitis, Maresic – Koch, P. Zulj, Lackner, Grozurek, Ferreira – Hosiner, Pink

Ersatz: Giuliani – Schrammel, Obermair, Lovric, Lema, Huspek, Eze

Es fehlen: Jantscher (Syndesmosebandriss), Siebenhandl (Muskelverletzung im Bauchbereich), Kiteishvili (nicht einsatzberechtigt), Hierländer (gesperrt)

Hinspiel 2:0, Sieger im Playoff gegen Gewinner aus Trencin – Feyenoord Rotterdam (Hinspiel 4:0)