Woher kommst du? Was ist gemeint: der Wohnort, der Geburtsort, die familiären Wurzeln?

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"Woher kommst du eigentlich?" – "Wien." – "Nein, woher kommst du wirklich?" – "Wien." – "Okay, woher kommen deine Eltern?"

Es ist für viele eine ganz unschuldige, harmlose Frage, ein Ausdruck des Interesses am Gegenüber. Was oft vergessen wird: Das Gegenüber hat, sofern es optisch nicht dem klassischen Bild eines Österreichers entspricht oder einen ausländisch klingenden Namen hat, diese Frage in seinem oder ihrem Leben schon zigfach gestellt bekommen – egal wie österreichisch er oder sie sich fühlt und auch tatsächlich ist. Von Wildfremden, als Gesprächseinstieg, in den absurdesten Situationen.

STANDARD-User diskutieren

Auch im STANDARD-Forum zu den "MeTwo"-Geschichten der User berichten einige von ihren Erfahrungen mit dieser ganz speziellen Frage. Dabei teilen sich die Lager: User mit Migrationshintergrund oder Partner von Österreichern mit Migrationshintergrund erzählen aus ihrem Alltag und versuchen zu erklären, warum diese Frage oft eher negative Gefühle auslösen kann. Gleichzeitig können viele User das Problem absolut nicht nachvollziehen. "Und was meinens, wie oft Österreicher im Ausland gefragt werden, woher sie kommen?", fragt etwa User "Einhirn". Auch "Mr. Flow" erkennt kein Problem: "Mein Familienname ist z.B. in Ostösterreich selten [...] Ich werd' permanent gefragt, ob ich aus Vorarlberg komme ... Ist das jetzt Rassismus, weil ich dem 'permanent ausgesetzt' bin?" Andere wiederum wollen gerne verstehen, was an dieser Frage störend sein könnte:

Daraufhin machen einige einen Erklärungsversuch:

Woher kommen Sie eigentlich wirklich?

Wie empfinden Sie – als Österreicher und Österreicherin mit Migrationshintergrund – diese Frage? Können Sie – als Österreicher und Österreicherin ohne Migrationshintergrund – nachvollziehen, was daran als störend empfunden wird? Wie gehen Sie im Alltag mit der Frage um? (aan, 19.8.2018)