London – In der "Economist"-Rangliste der lebenswertesten Städte der Welt hat es nach sieben Jahren erstmals wieder einen Wechsel gegeben: Die australische Millionenmetropole Melbourne wurde im Ranking von Wien entthront. Es war jedoch ein knappes Ergebnis, Melbourne hat Platz eins um nur 0,7 Prozentpunkte verpasst.

DER STANDARD hat Wienerinnen und Wiener befragt, wie sie die Lebensqualität in Wien einschätzen.
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Auf den weiteren Plätzen folgen Osaka (Japan), Calgary (Kanada) und Sydney (Australien). Österreichs Hauptstadt hat es damit als erste europäische Metropole auf den vordersten Platz geschafft.

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Wien schaffte es auf den ersten Platz der lebenswertesten Städte der Welt. Für die Bewertung wurden Kriterien wie soziale Sicherheit, Infrastruktur, Bildung, Zugang zu Gesundheitssystemen, Stabilität und Kultur herangezogen.
Foto: Reuters / Heinz-Peter Bader

Japan verbessert sich

Auch für Japan bedeutet das neue Ranking einen Erfolg: Osaka und Tokio haben es auf Platz drei und sieben geschafft und sind damit in den Top Ten vertreten. Das Ergebnis konnte durch einen Rückgang der Kriminalitätsrate sowie Verbesserungen im öffentlichen Verkehr erzielt werden.

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Auch Kopenhagen konnte sich verbessern und schaffte den Einzug in die Top Ten.
Foto: REUTERS/Benoit Tessier

Kopenhagen schafft Einzug

Hamburg und Helsinki, die letztes Jahr den zehnten und neunten Platz belegten, haben heuer den Einzug unter die besten zehn Städte verpasst. Der diesjährige neunte Platz ging an Kopenhagen, das neben Wien die einzige andere europäische Stadt in den Toprängen ist.

Australien hat diesmal zwar den ersten Platz verpasst, doch mit Adelaide und Sydney und Melbourne gehören drei Städte zu den besten zehn. Auch Kanada entwickelte sich gut und schaffte es mit Toronto, Calgary und Vancouver auf die Liste.

Der Fluch der Metropolen

Größer ist hingegen nicht gleich besser, denn dem Bericht zufolge können globale Geschäftszentren Opfer ihres eigenen Erfolgs werden. Es kann dazu kommen, dass die Infrastruktur überstrapaziert wird und es zu höheren Kriminalitätsraten kommt. Als Beispiele werden New York, das auf Platz 57 landete, und Paris, auf Platz 19, genannt.

Paris und Manchester hätten hingegen "große Widerstandskraft" bewiesen, heißt es im Bericht. Denn beide Städte wurden in den vergangenen Jahren durch Terroranschläge mit hohen Opferzahlen erschüttert, konnten sich aber im vergangenen Jahr bei der Gesamtpunktzahl stark verbessern.

New York schaffte es nur auf Platz 57. Das hat auch mit der Sicherheitslage und einer überlasteten Infrastruktur zu tun.
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Nicht empfohlen: Damaskus, Dhaka, Port Moresby

Die regelmäßig erscheinende Rangliste der Economist Intelligence Unit wird jedes Jahr viel beachtet. Insgesamt wurden dafür 140 Großstädte nach Kriterien wie soziale Sicherheit, Infrastruktur, Bildung, Zugang zu Gesundheitssystemen, Stabilität und Kultur miteinander verglichen.

Sie ist nicht mit einer anderen Studie zu verwechseln, die vom Beratungsunternehmen Mercer herausgegeben wird. Auch in dieser war Wien allerdings im März zum neunten Mal in Folge lebenswerteste Stadt der Welt geworden, gefolgt von Zürich, München und der neuseeländischen Metropole Auckland.

Auf den Plätzen sechs bis zehn landeten Tokio, Vancouver und Toronto (Kanada), Kopenhagen und Adelaide (Australien).

Ganz unten auf der Liste stehen Damaskus (Syrien), Dhaka (Bangladesch), Lagos (Nigeria), Karachi (Pakistan) und Port Moresby (Papua-Neuguinea). (red, APA, 14.8.2018)