Liegestütze auf zwei Fingern? Kein Problem für US-Präsident Donald Trump. Schon gar nicht auf dem eigenen Stern.

Foto: Chris Pizzello

Jener, der nichts als den Weltfrieden (durch Zölle) ersehnt, kann sich weder der Antipathie noch der Sympathie erwehren. Auf Hollywoods "Walk of Fame" erblühten kürzlich dutzende Donald-Trump-Plastiksterne. Werke eines Aktionskünstlers. Sie seien der stabilen Genialität des Präsidenten geschuldet. Auch handle es sich um eine Reaktion auf das unentwegte Ruinieren des echten Trump-Sterns, der es zuletzt mit Spitzhacken zu tun bekam.

Das Ganze befeuert die schon aufgeheizte Politstimmung: Die Demokraten beabsichtigen, noch vor den Zwischenwahlen im November einen Walk of Shame einzurichten. All die Plastiksterne würden dort ausgestellt und zur Beschädigung freigegeben. Trump wiederum erwägt aus staatsmännischer Racheraison, Zölle auf importierte Werkzeuge (insbesondere Spitzhacken!) einzuheben.

Das Ausland verfolgt diesen Krieg um die Sterne mit der Gelassenheit des Politkonkurrenten. Andererseits sind nicht alle Führer so frei von Eitelkeit wie Trump. Wladimir Putin etwa lud den Trump-Künstler ein, auf dem Roten Platz einen Stern zu gestalten, der – so er richtig leuchtet – den Namen Wladimir tragen darf. Sogar Recep Tayyip Erdogan will Audienz gewähren. Die türkische Fahne ziere zwar schon ein weißer Fünfspitz. Was der Flagge fehle, sei jedoch das gütige Antlitz des Präsidenten. Dieses dürfe der US-Künstler auf dem Flatterstoff verewigen.

Dazu wird es natürlich nie kommen. Der politmonogame Maler will nur im Sinne seines Erlösers als Wiederholungstäter wirken – sollte Donald Trumps echter Stern abermals einer Spitzhacke begegnen. (Ljubisa Tosic, 11.8.2018)