Melbourne – Ein australischer Lehrer und Fossiliensammler hat mehrere Zähne eines vor 25 Millionen Jahren lebenden Riesenhais entdeckt. Er stieß auf einem Strand westlich von Melbourne auf die imposanten Überreste von Carcharocles angustidens, einer Art, die vor rund 22 Millionen Jahren ausgestorben ist. Herbeigeeilte Paläontologen entdeckten dann noch zahlreiche weitere Beißer des Urzeit-Hais.

Die Hai-Zähne sind sieben Zentimeter lang.
Foto: APA/AFP/WILLIAM WEST

"Der Fund ist von internationaler Bedeutung", sagte der Paläontologie-Experte und Kurator Erich Fitzgerald von den Museen Victoria bei einer Präsentation. Der einstige Besitzer der sieben Zentimeter langen Zähne dürfte mehr als neun Meter lang gewesen sein – fast doppelt so groß wie der Weiße Hai. "Ich bin auf der Suche nach Fossilien den Strand entlang gegangen, habe mich umgedreht und ein Glitzern in einem Felsen gesehen", sagte Philip Mullaly, der stolze Finder. "Es war einfach perfekt."

Carcharocles angustidens erreichte Körperlängen von über neun Metern.
Foto: APA/AFP/WILLIAM WEST

Dutzende Funde

Die Entdeckung ist nach Angaben Fitzgeralds außergewöhnlich, weil nur äußerst selten mehrere Zähne von Urzeit-Haien gefunden worden seien und es sich außerdem um den ersten derartigen Fund in Australien handle. Bei zwei Expeditionen infolge des Funds fand Fitzgeralds Team in der Gegend mehr als 40 weitere Zähne, von denen die meisten ebenfalls von Carcharocles angustidens stammen.

Einige Zähne wurden aber auch Sechskiemerhaien zugeordnet, die auch heute noch vor der australischen Küste leben und sich von den Überresten von Walen und anderen Meerestieren ernähren. "Dieser Fund suggeriert, dass sie diese Lebensweise bereits vor mehreren zehn Millionen Jahren hatten", sagte der Paläontologe Tim Ziegler von den Museen Victoria. (red, APA, 9.8.2018)