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Seit neun Tagen protestieren tausende Schüler und Studenten auf den Straßen der Hauptstadt gegen die vielen Verkehrstoten.

Foto: REUTERS / MOHAMMAD PONIR HOSSAIN

Bei den Protesten kam es immer wieder zu Zusammenstößen. Auch ein Bus wurde in Brand gesetzt.

Foto: APA/AFP/MUNIR UZ ZAMAN

Die Polizei reagierte mit Härte.

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Nach tagelangen Massenprotesten für mehr Sicherheit im Straßenverkehr will die Regierung in Bangladesch für besonders schwere Verkehrsdelikte die Todesstrafe einführen. Wie Justizminister Anisul Huq am Montag sagte, stimmte das Kabinett dafür, "absichtlich" verursachte Verkehrsunfälle auf die Liste der Straftaten zu setzen, die mit der Todesstrafe geahndet werden können.

Gewaltsame Protestniederschlagung

In der Hauptstadt Dhaka und anderen Städten gehen seit neun Tagen zehntausende Schüler und Studenten gegen die vielen Verkehrstoten in Bangladesch auf die Straße. Auslöser der Proteste war der Tod von zwei Studenten, die am 29. Juli von einem rasenden Bus überfahren worden waren.

Am Wochenende war die Polizei mit Tränengas und Gummigeschoßen gegen die Demonstranten vorgegangen. Allein am Samstag wurden mehr als hundert Menschen verletzt. Regierungschefin Sheikh Hasina forderte die Demonstranten vergeblich auf, nach Hause zu gehen.

Zahlreiche Zusammenstöße

Am Sonntag griffen Schlägertrupps, bei denen es sich offenbar um Anhänger der Regierung handelte, Demonstranten, Journalisten und sogar das Auto der US-Botschafterin Marcia Bernicat an. Unter den dutzenden Verletzten waren auch mehrere Fotografen.

Am Montag kam es zu Zusammenstößen im Stadtteil Rampura. Wie der örtliche Polizeichef Rafiqul Islam sagte, setzte die Polizei Tränengas ein, um hunderte Studenten vom Gelände einer Privatuniversität zu vertreiben. Die Demonstranten hatten demnach versucht, ein Polizeilager in Brand zu setzen. Vier Polizisten seien verletzt worden. Mitglieder des Studentenverbands der Regierungspartei Awami League attackierten demnach Demonstranten mit Stöcken und Steinen. Mindestens drei Studenten wurden in ein Krankenhaus gebracht. (APA, 6.8.2018)