Thiem verlor gegen den Slowaken Klizan schon das dritte von vier Duellen.

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Kitzbühel – Dominic Thiem hat sein hohes Ziel, endlich den ersten ATP-Titel auf heimischen Boden zu holen, klar verfehlt. Der 24-jährige Topstar des Generali Open, der auch 2016 gleich sein erstes Match verloren hatte, unterlag am Mittwochabend vor knapp 6.000 Zuschauern in Kitzbühel dem Slowaken Martin Klizan nach 1:58 Stunden mit 1:6,6:1,5:7. Damit sind alle ÖTV-Spieler im Einzel ausgeschieden.

Thiem hat seit dem Viertelfinal-Sieg über Albert Montanes vor drei Jahren kein Match in der Gamsstadt mehr gewonnen. Denn auch vor zwei Jahren hatte er nach einem Freilos gleich verloren – damals gegen Jürgen Melzer. 2017 hatte Thiem Kitzbühel zugunsten einer geänderten Hartplatz-Vorbereitung ausgelassen, um dieses Jahr mit dem klaren Ziel "Turniertitel" nach Tirol zurückzukehren.

Klizan als Aufschläger souverän

Das Match hatte schon einmal überhaupt nicht nach dem Geschmack Thiems und dem Publikum begonnen. Denn Klizan agierte völlig unbeeindruckt von der Kulisse sehr stark, war bei seinem Aufschlag unantastbar und ließ Thiem mit druckvollem Spiel überhaupt keinen Rhythmus finden. Nach einem Serviceverlust zum 1:3 musste der French-Open-Finalist auch zum 1:5 den Aufschlag abgeben und nach nur 24 Minuten nutzte Klizan den zweiten Satzball zum 6:1.

Durchgang Nummer zwei verlief völlig gegensätzlich. Mit mehreren krachenden Vorhand-Winnern fand Thiem nicht nur sein Spiel, sondern auch das nötige Selbstvertrauen. Vor den Augen von u.a. Marko Arnautovic und Toto Wolff gelang Thiem ein Break zum 2:0 und ein weiteres zum 5:1. Satz zwei war für Thiem schnell in der Tasche.

Zweiten Matchball verwertet

Wie zu erwarten war, verlief der Entscheidungssatz auf hohem Niveau sehr ausgeglichen. Dennoch hatte es Thiem mehrmals in der Hand, die Weichen zum Viertelfinale zu stellen: Im fünften Game nutzte Thiem bei 2:2 drei Breakbälle nicht und vergab auch bei 5:5 einen weiteren. Als Thiem bei 5:6 auf das rettende Tiebreak servierte, war Klizan aber da. Er verwertete seinen zweiten Matchball zum dritten Sieg im vierten Duell mit dem Niederösterreicher.

"Das war eine extrem knappe Partie zum Schluss", meinte Thiems Vater Wolfgang in einer ersten Analyse im ORF-Fernsehen. "Der erste Satz ist ihm irgendwie davon gelaufen. Er hat sich dann im zweiten Satz ganz gut in die Partie reingespielt und zweimal gebreakt. Im dritten Satz waren schon Chancen da. In Summe finde ich, dass er, abgesehen vom ersten Satz passables Tennis gespielt hat. Die Leistung war gut, natürlich mit einem unglücklichen Ausgang." (APA, 1.8.2018)