Wien – In Österreich gab es vergangenes Jahr offenbar deutlich mehr schwere Pneumokokken-Erkrankungen als im Jahr zuvor. Dies geht aus einer Aussendung des Pharmakonzerns Pfizer mit Verweis auf die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hervor.

2017 wurden der Nationalen Referenzzentrale für diese Erkrankungen zufolge insgesamt 545 invasive Pneumokokken-Erkrankungen gemeldet. Das sei die bisher höchste registrierte Fallzahl gewesen. 2016 waren es 438 Fälle. 34 Personen sind vergangenes Jahr in Österreich an einer invasiven Pneumokokken-Infektion verstorben. Als Auslöser der Erkrankungen wurden insgesamt 40 verschiedene Pneumokokken-Stämme identifiziert. Die meisten Krankheitsfälle seien jedoch einigen wenigen Stämmen zuzuordnen.

Vor allem alte Menschen und Kinder betroffen

"Die gute Nachricht ist, dass die meisten der in Österreich verbreiteten Pneumokokken-Stämme durch die heute verfügbaren Impfstoffe abgedeckt sind. Wer sich gegen Pneumokokken impfen lässt, reduziert somit das Risiko für schwere Erkrankungen wie Lungenentzündungen, Blutvergiftung oder Hirnhautentzündungen", sagt Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer.

Am häufigsten an einer invasiven Pneumokokken-Infektion erkrankten ältere Menschen. Die meisten Fälle wurden in der Altersgruppe der über 80-Jährigen verzeichnet (24,7 Fälle pro 100.000 Personen), gefolgt von den 75-79 Jährigen (20,4 Fälle pro 100.000 Personen) und den 65-74 Jährigen (14,4 Fälle pro 100.000 Personen). Ebenfalls gefährdet sind Kinder, ganz besonders jene unter fünf Jahren. In dieser Altersgruppe wurden vergangenes Jahr 28 Fälle an invasiven Pneumokokken-Erkrankungen registriert. (APA, 31.7.2018)