GMX und Web.de wollen E-Mails übersichtlicher machen.

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Die deutschen E-Mail-Portale GMX und Web.de wollen ihren Nutzern zusätzliche Möglichkeiten bieten, der täglichen E-Mail-Flut Herr zu werden. Wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten, soll ein "intelligentes Postfach" eingehende Mails automatisch Kategorien wie Online-Shopping, allgemeinen Benachrichtigungen, Sport oder Terminen zuordnen. Zudem solle Werbung eingeschränkt werden.

Mehr als 900 Milliarden E-Mails

Die Anbieter wiesen darauf hin, dass im laufenden Jahr voraussichtlich mehr als 900 Milliarden E-Mails verschickt würden, rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. "Bei dieser E-Mail-Flut fällt es zunehmend schwer, den Überblick im E-Mail-Postfach zu behalten", erklärten die Unternehmen. Bei einem Großteil handle es sich um automatisierte Sendungen, beispielsweise Newsletter von Unternehmen oder Benachrichtigungen von Online-Shops und Paketdiensten. Genau hier solle die automatische Sortierfunktion ansetzen.

Newsletter direkt abbestellen

Als weitere Neuerung sollen Nutzer ab sofort nicht oder nicht mehr erwünschte Newsletter direkt im E-Mail-Postfach abbestellen können. Die manchmal mühselige Suche nach einem Abmelde-Link würde dann entfallen.

"Besseren Überblick"

"Mit unseren neuen Services wollen wir dem Nutzer einen besseren Überblick und schnellen Zugriff auf relevante Informationen bieten", erklärte dazu der Geschäftsführer von GMX und Web.de, Jan Oetjen. "Dabei werden wir im Rahmen eines Betatests auch die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz nutzen."

Betatest zur Paketverfolgung

Den Start des Projekts soll demnach ein Betatest zur Paketverfolgung in Zusammenarbeit mit den Zustellern DHL und DPD bilden. Zur Teilnahme sollen in den kommenden Tagen eine Million Nutzer von GMX und Web.de eingeladen werden. Hintergrund ist, dass eine einzige Bestellung oft über Tage hinweg eine ganze Serie von Mails auslöst, von Kaufbestätigung und Rechnung bis hin zu Mitteilungen zum Versandstatus. Diese sollen in einer Übersicht "meine Bestellungen" zusammengeführt werden.

Zustimmung erforderlich

Für die Teilnahme an den neuen Sortierangeboten ist die Zustimmung der Nutzer erforderlich. Eine erste Einwilligung soll die automatisierte Sortierung des Mail-Eingangs ermöglichen, eine zweite die Nutzung der Paketverfolgung unter Verwendung der Sendungsnummer. Mit einer dritten Einwilligung können Nutzer eine zusätzliche manuelle Prüfung von Mail-Kategorisierungen freigeben. (APA, 31.07.2018)