Durch die Löcher passen sie noch nicht. Pommes könnten heuer kürzer werden, schuld daran ist die anhaltende Dürre.

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Berlin – Wer seine Pommes am liebsten mit den Händen isst, könnte bald öfter in den Ketchup greifen, denn die knusprigen Kartoffelstäbchen werden immer kürzer – und teurer.

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Schuld ist die anhaltende Dürre. Die kartoffelverarbeitende Industrie in Deutschland warnt vor Qualitätsproblemen und drohenden Engpässen. Aufgrund der Dürre gerieten die Kartoffelpflanzen vermehrt unter Stress und stellten das Wachstum ein, sodass die Knollen klein blieben.

Kleine Knollen

Vor allem Knollen in Übergröße, wie sie zur Produktion von Pommes Frites benötigt würden, seien bereits jetzt auf zahlreichen Böden kaum oder gar nicht mehr vorhanden. Die Landwirte hoffen nun, wenigstens einen Teil der drohenden Einbußen über Preissteigerungen wieder wettzumachen.

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Industrievertreter gehen davon aus, dass künftig auch kleinere Kartoffeln für die Produktion von dann kürzeren Pommes Frites eingesetzt werden könnten. "Wenn die größeren Sortierungen nicht da sind, muss man auf kleinere Chargen zurückgehen", sagte einer von ihnen.

Neben Deutschland haben auch Großbritannien, Skandinavien und Frankreich die Ernteerwartungen nach unten korrigiert. Weil auch Mais, Zuckerrüben und Getreide von der Dürre betroffen sind, forderte der deutsche Bauernverband staatliche Hilfe, um die Ernteausfälle abfedern zu können.

Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied sprach von einer Milliarde Euro. Betriebe, deren Erträge um mehr als 30 Prozent unter dem Schnitt der letzten Jahre liegen, müssten direkte Hilfen erhalten. Der Verband rechnen für das laufende Jahr mit der "schlechtesten Ernte dieses Jahrhunderts." (APA, dpa, 30.7.2018)