Die Herausforderung: Wenn Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) einen Monat lang von 150 Euro lebt, spenden die Initiatoren der "150-Euro-Challenge" ein Ministergehalt an karitative Zwecke.

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Wien – Eine Gruppe mittelständischer Wirtschaftstreibender fordert Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) zur "150-Euro-Challenge" heraus. Die Wettbedingungen sind einfach: Schafft die Ministerin es, einen Monat lang ohne fremde Hilfe von 150 Euro zu leben, spenden die Wirtschaftstreibenden ein Ministerinnengehalt in Höhe von 17.511 Euro an eine karitative Organisation, die Hartinger-Klein aussucht. Die Ministerin muss im Rahmen der "150-Euro-Challenge" alle Ausgaben des täglichen Lebens von diesen 150 Euro bestreiten – außer ihre Wohnkosten.

Anlass für diese ungewöhnliche Aufforderung ist ein Interview, das die Sozialministerin am Freitag gab. Man werde trotz der geplanten Kürzung von der Mindestsicherung "leben können", sagte sie auf oe24.tv. Auf die Bemerkung des Interviewers, "Wenn man von 150 Euro leben kann ...", antwortete sie: "Wenn man die Wohnung auch noch bekommt, dann sicher."

E-Mail an Hartinger-Klein

"Diese Äußerung hat uns – gelinde gesagt – erstaunt. 150 Euro ist wenig Geld. Immerhin geht es um Essen und Trinken für einen Monat. Ausgaben für Kleidung, private Fahrten, Kosmetik- und Hygieneartikel, Internet und Telefon kommen auch noch dazu. Ehrlich gesagt bezweifeln wir stark, dass die Ministerin tatsächlich weiß, wovon sie spricht", so Stefan Sengl, Partner der Wiener PR-Agentur The Skills Group und kurzzeitiger Kampagnenleiter von Christian Kern (SPÖ) im Wahlkampf für die Nationalratswahl 2017.

Sengl ist einer der Initiatoren der Challenge, die heute via Mail an die Ministerin gegangen sei. Man wolle die Politik der Ministerin und der Bundesregierung einem "Reality-Check" unterziehen, so Sengl. Er sieht darin eine Win-Win-Situation: "Kommt die Ministerin mit 150 Euro aus, schaut dabei eine ansehnliche Spende für eine karitative Organisation ihrer Wahl heraus. Scheitert die Ministerin, überdenkt sie vielleicht die geplanten Einschnitte im Sozialsystem", so Sengl. Die Spendensumme von 17.511 Euro würden die Wirtschaftstreibenden garantiert bereitstellen.

Privatpersonen können mitmachen

Neben Sengl beteiligen sich auch der Wiener Wirt Daniel Landau, der bei der letzten Nationalratswahl für die Grünen kandidierte, die Startup-Beraterin Maria Baumgartner und Sonnenstudiobetreiber und Sprecher der Grünen Wirtschaft, Hans Arsenovic, an der Initiative. Auch Privatpersonen können sich beteiligen. (red, 29.7.2018)