Sara Holland, "Everless. Zeit der Liebe". € 18,50 / 384 Seiten. Oetinger-Verlag, Hamburg 2018

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Zeit ist Geld. Blutgeld im magisch-düsteren Sempera: Lebenszeit ist die einzige Währung. Sie fließt im Blut der Menschen, sie lässt sich abzapfen und in klingende Münzen verwandeln oder in gekaufte Jahre. Die Reichen bluten die Armen aus. Die verhassten Gerlings auf Schloss Everless sind keine Ausnahme. Jules, in deren Gegenwart manchmal die Zeit stillzustehen scheint, hat ihre Kindheit hier verbracht, bis das Wissen um eine furchtbare Tat sie zur Flucht zwang.

Not, Neugier und eine alte Liebe bringen sie zurück ins Schloss – und an den Anfang einer Reise zum Mysterium ihrer selbst. Everless wird in der deutschen Übersetzung als Romantasy vermarktet, siehe Cover und Untertitel. Das Original des Auftaktbandes der Reihe weist mit dem Titelzusatz "Zeit ist ein Gefängnis. Sie ist der Schlüssel" viel mehr auf den üppigen Gehalt an Drama und (epischer) Fantasy hin.

Das Lesebuffet ist jedenfalls bestens sortiert: Blut, Geld, Liebe, Verrat und die Macht der Zeit bilden die Hauptzutaten. Fesselndes, bildgewaltiges, filmreifes Kopfkino nicht nur für Mädchen. (Helmuth Santler, 31.7.2018)