Forscher der medizinischen Uni Mainz haben einen neuen Faktor der körpereigenen Immunabwehr identifiziert: MYPOP. Das bislang wenig beachtete Protein unterdrückt die Bildung neuer viraler Bausteine und wirkt als Tumorsuppressor. Es verhindert die Teilung der Tumorzelle und tötet Krebszellen ab. Diesen Effekt konnten die Wissenschafter im Zusammenhang mit einer Infektion durch Humane Papillomviren (HPV) feststellen.

Luise Florin vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universitätsmedizin Mainz und ihr Team untersuchten in einer Studie, wie eine Infektion durch Humane Papillomviren (HPV) abläuft. Humane Papillomviren vom Typ 16 (HPV16) sind der gefährlichste Auslöser für Gebärmutterhalskrebs. Dabei stellten sie fest, dass MYPOP, ein Myb-verwandter Transkriptionsfaktor, zentrale antivirale Eigenschaften besitzt.

Protein hemmt Teilung von Krebszellen

Das heißt, es erkennt eindringende Papillomviren inklusive ihrer DNA, schließlich bindet es sich an das virale Kapsidprotein und die virale Kontrollregion der DNA. Die Folge: Es kommt es zu einer verminderten Expression der viralen Gene, wodurch wiederum sowohl die Infektion der Schleimhautzellen blockiert als auch langfristig die Tumorentstehung verhindert werden. MYPOP besitzt somit antivirale und Anti-Tumor-Eigenschaften, betonen die Forscher.

Was die Wissenschafter noch herausfanden: Den HPV-Tumorzellen fehlt das normalerweise in Hautzellen in hohen Mengen vorhandene MYPOP. Grund dafür ist ein virales, krebserzeugendes Protein, das den Abbau von MYPOP induziert. Brachten die Forscher das MYPOP in die Tumorzellen jedoch wieder ein, konnten sich die Zellen nicht mehr ungehemmt teilen. Auch in anderen Krebszellen beobachteten die Wissenschaftler diesen Effekt. Ob MYPOP als Ansatzpunkt für Therapien gegen Krebs dienen kann, müssen allerdings noch weitere Forschungen zeigen. (red, 26.7.2018)