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Das aktuelle iPhone nutzt noch sowohl Modems von Qualcomm als auch Intel.

Foto: Peter Nicholls / REUTERS

Seit Anfang 2017 befinden sich Apple und Qualcomm in einem erbittert geführten Rechtsstreit. Und dieser zeitigt nun handfeste Konsequenzen – und zwar welche, die vor allem für den Chiphersteller ziemlich unerfreuliche Konsequenzen haben.

Rauswurf

Apple verzichtet für die kommende iPhone-Generation vollständig auf Modems von Qualcomm, berichtet CNET. Die Quelle für diese Information ist dabei äußerst vertrauenswürdig: Qualcomms eigener Finanzchef George Davis warnte die Investoren davor, dass man dieses Jahr bei den Apple-Smartphones nicht zum Zug kommen wird. Von dieser Entscheidung profitiert vor allem Konkurrent Intel, der nun also exklusiv den Modem-Deal für das iPhone bekommen hat. Die aktuelle Smartphone-Generation liefert Apple noch mit Chips sowohl von Intel als auch Qualcomm aus.

Pikant ist die aktuelle Entscheidung auch aus einem anderen Grund: Wirft Qualcomm Apple in einem der laufenden Verfahren doch vor, dass der iPhone-Hersteller die Leistungsfähigkeit der eigenen Modems gezielt drosselt. Grund dafür soll sein, dass die Intel-Modems langsamer sind, und auf diese Weise ein einheitliches Performance-Niveau gehalten werde. Qualcomm geht damit jedenfalls eine äußerst einträgliche Einnahmequelle verloren. Immerhin gehört das für die Telefoniefunktionen und die Datenverbindungen zuständige Modem zu den zentralen Komponenten so eines Smartphones. Und während Qualcomm viele der Prozessoren für Android-Smartphones liefert, entwickelt Apple seine SoCs (System on a Chip) lieber selbst.

Kleiner Erfolg

Die Freude bei Intel dürfte aber bloß kurzfristiger Natur sein: War doch unlängst durchgesickert, dass Intel im Jahr 2020 selbst aus dem iPhone fliegen soll. Apple sei mit der Entwicklung des 5G-Supports nicht zufrieden, und wolle lieber mit anderen Unternehmen wie Mediatek kooperieren – und eventuell sogar wieder Qualcomm. (apo, 26.7.2018)