Wien – Am Freitag läuten auf Initiative der Caritas österreichweit um 15 Uhr in 3.000 Pfarren fünf Minuten lang die Kirchenglocken. Damit will man auf den Hunger vor allem in Afrika aufmerksam machen. Caritas-Präsident Michael Landau nahm aus diesem Anlass am Dienstag auch die Bundesregierung in die Pflicht. Er wünscht sich eine Erhöhung der Auslandshilfe.

Landau sprach bei einem Medientermin in der Pfarre Maria Treu in Wien-Josefstadt von einem "gemeinsamen Appell" an die Regierung. Es seit "notwendig, dass die Mittel für die Auslandskatastrophenhilfe erhöht werden und nicht reduziert", so der Präsident. Außerdem solle Türkis-Blau den österreichischen EU-Vorsitz nützen, "um die Hilfe für Afrika verstärkt auf die europäische Agenda zu setzen". Konkret sprach Landau von einem "Marshallplan für Afrika", den es brauche.

Er verwies noch einmal auf die drastischen Zahlen. 815 Millionen Menschen würden weltweit an Hunger leiden: "Alle zehn Minuten stirbt ein Kind an Hunger oder dessen Folgen." Und Landau appellierte an die Unterstützung durch jeden Einzelnen – denn: "Solange es Hunger auf der Welt gibt, haben wir als Gesellschaft versagt." Besonders Länder südlich der Sahara seien betroffen.

Die Caritas bittet deshalb um Spenden. Sieben Euro koste Essen für ein Kind einen Monat lang, um 25 Euro könnten Saatgut, Werkzeug und Schulungen für Kleinbauern organisiert werden. Und 41 Euro brauche es, um eine Ziege anzuschaffen und so das Auskommen einer ganzen Familie zu sichern. Mit der Aktion "Glockenläuten gegen den Hunger" hat sich die Hilfsorganisation zum Ziel gesetzt, 150.000 Kinder in 15 Ländern Afrikas und Asiens vor den Langzeitfolgen von Hunger und Unterernährung zu bewahren. (APA, 24.07.2018)