"Manus ist nicht sicher für Flüchtlinge", befinden die australischen Demonstranten.

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Sydney – Tausende Australier haben am Samstag gegen die Politik ihrer Regierung demonstriert, Flüchtlinge in Lagern im Ausland zu internieren. Die Demonstranten gingen anlässlich des fünften Jahrestags der Einführung der umstrittenen Politik auf die Straße, wonach Asylbewerber in Internierungslager in Papua-Neuguinea oder auf der Pazifikinsel Nauru gebracht werden.

Außer in Sydney gab es Proteste in Melbourne, Adelaide, Brisbane, Canberra und Perth. Der Organisator Ian Rintoul von der Refugee Action Coalition forderte in Sydney die sofortige Schließung der Lager in Manus und Nauru und die Verlegung der Flüchtlinge nach Australien.

"Befreit die Flüchtlinge", riefen die Demonstranten in Sydney. Der Pater Dave Smith, der kürzlich das Lager Manus besuchte, kritisierte, ein Land habe "seine Seele verloren", wenn es zu Abschreckungszwecken unschuldige Menschen "foltert".

Von Reise abhalten

Die Regierung begründet ihre harte Linie damit, dass sie Menschen davon abhalte, die gefährliche Seereise zu wagen. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsgruppen haben jedoch scharfe Kritik an den Lagern geübt, aus denen immer wieder von Suiziden, Missbrauch und Gewalt berichtet wird. Mehr als hundert Insassen wurden laut der Refugee Action Coalition inzwischen in Drittländer umgesiedelt, doch blieben noch 1.600 Menschen in den Lagern. (APA, 21.7.2018)