Terroristen aus dem Gazastreifen schicken immer wieder Brandsätze mit Drachen und Ballons über die Grenze nach Israel.

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Jerusalem – Aus Sorge vor einer neuen Militäroffensive Israels im Gazastreifen will die dort herrschende Hamas die Angriffe militanter Palästinenser mit Branddrachen offenbar schrittweise unterbinden. Dies sei bei einer Beratung der Hamas-Führung entschieden worden, sagte ein Mitglied der Hamas-Polizei am Mittwoch. Hamas-Kräfte seien im Grenzbereich positioniert worden, um die Angriffe in den kommenden Tagen allmählich zu stoppen.

Israelische Medien hatten berichtet, Ägypten habe der Hamas ein Ultimatum Israels übermittelt: Sollten die Brandangriffe bis zum Wochenende nicht gestoppt werden, werde Israel eine neue Militäroffensive in dem Küstenstreifen starten. Israelische Medien berichteten, die Armee trainiere für eine Wiedereroberung des Gazastreifens. Eine Militärsprecherin sagte, es handle sich um eine "Routineübung" der für Gaza zuständigen Einheit.

"Armee vorbereitet"

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hatten am Dienstag Soldaten am Rande des Gazastreifens besucht. "Wir befinden uns im Kampf, es gibt einen Schlagabtausch, und ich kann euch sagen, dass die Armee auf jedes Szenario vorbereitet ist", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.

Seit mehreren Monaten schicken Palästinenser immer wieder Branddrachen oder -ballons nach Israel. Diese lösten zahlreiche Großfeuer im Süden Israels aus, viele Felder sind verkohlt.

Im Sommer 2014 hatten Israel und die Hamas einander 50 Tage lang Kämpfe geliefert. Israels Militär bombardierte 5.200 Ziele in dem schmalen Küstenstreifen; militante Palästinenser feuerten mehr als 4.500 Raketen auf Israel ab. 2.250 Palästinenser wurden getötet oder starben später an ihren Verletzungen, auf der israelischen Seite gab es 74 Tote, die meisten davon Soldaten. (APA, 18.7.2018)