Wellington – Vier Tage pro Woche arbeiten: Davon können die meisten Beschäftigten nur träumen. In Oberösterreich ist dies seit Juni für die Mitarbeiter des Viersternehotels Aviva im Mühlviertel Realität. Die Angestellten kommen mit vier Tagen auf 40 Wochenstunden und haben danach drei Tage hintereinander frei – das Gehalt bleibt also gleich.

Eine andere Variante wählte die oberösterreichische Onlinemarketingfirma E-Magnetix. Dort startet man – wie berichtet – ab Herbst mit der 30-Stunden-Woche bei vollem Gehalt. Für die Mitarbeiter bedeutet das pro Tag bis zu zweieinhalb Stunden mehr Freizeit. Auf Österreich beschränkt sind solche Ideen nicht.

Auch ein neuseeländisches Unternehmen will nach einem erfolgreichen achtwöchigen Test die Viertagewoche für seine Mitarbeiter dauerhaft einführen. "Die Produktivität stieg geringfügig an, der Stresslevel sank", sagte der Geschäftsführer der Fondsgesellschaft Perpetual Guardian, Andrew Barnes, am Mittwoch.

Von Forschern begleitetes Experiment

Im März hatte das Unternehmen das Experiment für alle 240 Mitarbeitern gestartet – bei vollem Lohnausgleich. Ein Forscherteam der Auckland-Universität begleitete den Test, um den Einfluss auf die Belegschaft zu überwachen.

Barnes sagte dem "New Zealand Herald", man habe einen massiven Anstieg beim Engagement und der Zufriedenheit der Belegschaft über die Arbeit gesehen. Bei der Produktivität habe es dagegen keinen Rückgang gegeben. Während vor dem Test 54 Prozent der Angestellten mit dem Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben zufrieden gewesen seien, sei diese Zahl während des Tests auf 78 Prozent gestiegen. Es habe sich gezeigt, dass die reduzierte Stundenanzahl keinen Einfluss auf die wöchentliche Produktivität gehabt habe. Er würde jedem Unternehmen in Neuseeland empfehlen, die Viertagewoche zu erproben. (APA, red, 18.7.2018)