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Boris Johnson schreibt wieder für "Daily Telegraph".

Foto: Reuters, SIMON DAWSON

London – Eine Woche nach seinem Rücktritt ist der ehemalige britische Außenminister Boris Johnson zu seinem Job als Leitartikler des konservativen "Daily Telegraph" zurückgekehrt. "Er ist zurück", schrieb die Zeitung am Montag auf ihrer Titelseite. Der Brexit-Hardliner und frühere Journalist hatte nach seiner Ernennung zum Minister im Juli 2016 seine wöchentliche Kolumne in dem Blatt eingestellt.

"BoJo" hatte dabei auf sein Jahressalär von 275.000 Pfund (310.776,60 Euro) verzichtet und sich stattdessen mit dem Ministergehalt von 143.789 Pfund begnügt. Der ehemalige Londoner Bürgermeister war mehr als 20 Jahre lang für die Zeitung tätig. Zwischen 1989 und 1994 war er deren Korrespondent in Brüssel, nachdem ihn die "Times" wegen eines erfundenen Zitats gefeuert hatte. In seinen Artikeln für den "Daily Telegraph" pflegte Johnson heftige Kritik an der EU und lag damit ganz auf Blattlinie.

Auch als Außenminister der konservativen Regierung schrieb Johnson dann noch gelegentlich Meinungsartikel für die Zeitung. Meist legte er sich dabei mit seiner Parteikollegin und Premierministerin Theresa May an, der er eine zu weiche Haltung in Sachen Austritt Großbritanniens aus der EU ankreidet.

In seinem Rücktrittsgesuch vom 9. Juli schrieb der 54-jährige Johnson, der Plan der Regierung May für eine enge Beziehung zwischen Großbritannien und der EU nach dem Brexit laufe auf den "Status einer Kolonie" hinaus. Ursprünglich sei er hinter den Regierungsplänen gestanden, doch diese blieben einem jetzt "im Halse stecken". (APA, 17.7.2018)