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Die Fans zeigten sich in Russland bisher friedlich.

Foto: REUTERS/Sergio Perez

Moskau – In Denis Nikitin hat einer der bekanntesten russischen Hooligans erklärt, warum es während der Fußball-WM in Russland bisher zu keinen gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen ist. "Die russische Regierung hat alles dafür getan, die führenden Köpfe der Banden einzuschüchtern", sagte Nikitin im Interview mit der Welt am Sonntag.

Im Vorfeld sei es zu Hausbesuchen durch Polizisten gekommen, die unmissverständlich klargemacht hätten, was im Falle von Fangewalt passieren würde. So drohten die Polizisten laut Nikitin: "Wir wissen, wo du wohnst. Wir wissen, wo du dich herumtreibst. Mach keine Probleme, sonst kriegst du Probleme mit uns."

Bereits im Sommer des vergangenen Jahres, als es zur letzten größeren Schlägerei in Moskau kam, habe die Regierung ihre Haltung deutlich gemacht. "Normalerweise stecken sie einen dafür 24 Stunden in den Knast. Die Jungs aber wurden über Monate eingesperrt. Das war eine klare Ansage der Regierung, dass sie ab jetzt Ernst macht wegen der WM", sagte Nikitin. (sid, 15.7.2018)