In Italien reagieren bis zu 16 Prozent der Bevölkerung allergisch auf Tomaten.

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München – Tomaten und Erdbeeren zählen weltweit zu den beliebtesten Frucht- und Gemüsesorten. Relativ viele Menschen reagieren jedoch allergisch auf sie, vor allem wenn sie auch an einer Birkenpollenallergie leiden. Forscher der Technischen Universität München (TUM) haben nun untersucht, welche Erdbeer- oder Tomatensorten weniger Allergene enthalten als andere. Zudem prüften sie, ob Anbau- oder Zubereitungsmethoden eine Rolle spielen.

Drei bis vier Prozent der Erwachsenen und etwa fünf Prozent der Kinder reagieren allergisch auf bestimmte Lebensmittel. Auch Tomaten und Erdbeeren enthalten allergene Proteine, die eine solche Unverträglichkeit auslösen können. Dabei handelt es sich vor allem um Proteine, die dem Hauptallergen aus Birkenpollen ähneln.

In Norderuropa sind ungefähr 1,5 Prozent der Bevölkerung betroffen, in südlichen Regionen wie etwa Italien sind es bis zu 16 Prozent. Typische Symptome sind Entzündungen der Haut, gereizte Schleimhäute und Bauchschmerzen. Am häufigsten treten die allergischen Reaktionen nach dem Verzehr von frischen Tomaten oder Erdbeeren auf, während verarbeitete Produkte oftmals toleriert werden.

Auf die Sorte kommt es an

In früheren Studien wurde festgestellt, dass es mehrere Proteine sowohl in Erdbeeren als auch in Tomaten gibt, die allergische Reaktionen auslösen können. Forscher der TUM analysierten nun wie hoch der Gehalt der Allergie auslösenden Proteine in 20 unterschiedlichen Erdbeer- und 23 Tomatensorten ist. Zudem wurde der Einfluss der biologischen und konventionellen Anbaubedingungen als auch verschiedene Verarbeitungsmethoden von der Sonnen- über die Ofen- bis zur Gefriertrocknung der Früchte unter die Lupe genommen.

Die Hypothese: Der Gehalt des Allergie-auslösenden Proteins hängt mit der Farbe der reifen Früchte, dem Wachstumszustand und der Verarbeitungsmethode zusammen. Das Ergebnis: Der Gehalt des Allergens in beiden Fruchtarten schwankte stark zwischen den Sorten. Außerdem konnte die Hitzeempfindlichkeit der Proteine bestätigt werden. – Waren die Früchte während des Trocknungsprozesses Hitze ausgesetzt, hatten sie ein geringeres Allergiepotenzial. Der Einfluss des Anbaus – konventionell und ökologisch – hatte hingegen kaum Einfluss. (red, 16.7.2018)