Alles redet von Trump und Brexit, niemand redet von den wirklich wichtigen Dingen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass bei einer Premierenveranstaltung des Zirkus Krone im niedersächsischen Osnabrück ein Elefant aus der Manege in die Sitzreihen des Publikums gestürzt sei und einen Zuschauer verletzt habe.

Ursache des Malheurs: Der gestürzte Elefant war von einem anderen Elefanten geschubst worden und hatte das Gleichgewicht verloren. Spekulationen, bei dem schubsenden Elefanten könnte es sich um den verkleideten Donald Trump gehandelt haben, haben sich nicht erhärtet.

Für den be- oder getroffenen Zuschauer hatte der Osnabrücker Elefantensturz einen kleinen positiven Aspekt. Er erlitt nämlich lediglich "eine leichte Schürfwunde am Bein", kann also noch von einem Glück sprechen. Üblicherweise sind Menschen, wenn Elefanten auf sie fallen, recht geplättet und benötigen lange Spitalsaufenthalte in mehreren nebeneinanderliegenden Krankenzimmern, ehe sie wieder zu ihrer alten Form finden. Gewiss haben auch herabfallende Zecken, Pythons oder Grüne Mambas etwas Unbehagliches. Von seiner schieren Einschlagswucht her ist der Elefant aber unübertroffen und könnte allenfalls noch von einem Blauwal getoppt werden.

Es ist unverständlich, dass es an jeder öffentlichen Debatte über die von mental derangierten oder tölpelhaften Rüsseltieren ausgehenden Gefahren mangelt. Denn nicht nur stürzende Elefanten sind ein Sicherheitsrisiko, sondern auch torkelnde Tapire, von Fensterbrettern herabfallende Mammuts und Ähnliches mehr.

Ein Teil der entsprechenden Unfallprävention wird eine Sache der persönlichen Initiative sein müssen. Trittspuren auf der Butter können auf einen Elefantenbefall des Kühlschranks hinweisen und sollten zur Vorsicht mahnen. Beim gehäuften Auftreten von Elefantenlöchern – sehen aus wie Mauselöcher, sind aber 400-mal größer – in der Wohnung empfiehlt es sich, einen Kammerjäger zurate zu ziehen.

Auch die Politik ist gefordert. Schließlich handelt es sich bei allen Elefanten um Ausländer. Die in Osnabrück waren Inder, was aber nicht heißt, dass die Afrikaner besser wären. Wenn Minister Kickl nicht endgültig als sicherheitspolitischer Minderleister in die Geschichte eingehen will, sollte er sich zur Abwechslung einmal um Elefanten kümmern, nicht nur um Pferde. (Christoph Winder, 13.7.2018)