Hoffnungsträger von Airbus: Der neue A220-300

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Toulouse – Airbus hat sich einen Großauftrag für seinen A220-300 gesichert. Die US-Luftfahrtgesellschaft JetBlue teilte am Dienstagabend mit, sie habe 60 Maschinen dieses Typs geordert. Der deutsch-französische Flugzeugbauer hatte die Amerikaner damit gelockt, dass sie dann bei Bestellungen größerer Maschinen schneller bedient würden.

Bereits zuvor hatte Airbus erklärt, es rechne mit raschen Verkaufserfolgen für das bisher als CSeries bekannte Regionalflugzeug-Programm. Dafür hatte der bisherige Eigentümer Bombardier jahrelang vergeblich auf Orders gewartet.

Kurzstreckenflugzeuge

Die Mehrheit der Anteile an der CSeries gehört seit 1. Juli Airbus. Der Flugzeugbauer benennt die bisherige CS100 mit 110 Sitzen in A220-100 um, die CS300 mit 130 Plätzen heißt nun A220-300. Der kanadische Flugzeug- und Bahntechnik-Konzern Bombardier hatte die Hoffnung aufgegeben, sich auf eigene Faust mit den Kurzstreckenmaschinen für 110 bis 130 Passagiere am Weltmarkt durchzusetzen. Airbus zahlt einen symbolischen Betrag für die Übernahme und setzt darauf, dass seine große Vertriebsmannschaft mehr Erfolg hat. Dritter Eigentümer neben Airbus und Bombardier ist der kanadische Bundesstaat Quebec.

Bis zu 7000 Flugzeuge in 20 Jahren

Langfristig – auf 20 Jahre – sieht Airbus eine Nachfrage von 7000 kleineren Flugzeugen mit 100 bis 150 Sitzen, zu denen neben dem künftigen A220 auch der Airbus A310 gehören. Mindestens die Hälfte solle davon auf die CSeries-Jets entfallen. Größter Konkurrent bei den Regionaljets ist die brasilianische Embraer, die kurz vor der Übernahme durch den amerikanischen Airbus-Erzrivalen Boeing steht. Airbus und Boeing hatten sich lange auf Maschinen mit mindestens 150 Plätzen konzentriert und das kleinere Segment erst vor kurzem für sich entdeckt.

Gleichzeitig gab der US-Hersteller Boeing bekannt, dass die Auftragslage im ersten Halbjahr um sieben Prozent zugelegt hat. Nun habe man Airbus wieder eingeholt. (Reuters, 11.7.2018)