Wien/Bautzen/Montreal – Zwei Großaufträge der ÖBB an Bombardier sorgen für Auslastung in deutschen Werken des kanadischen Bahnausrüsters. Die vorgestern bestellten 20 Regionalzüge für den Einsatz im Tiroler Nahverkehr sollen am Standort Bautzen hergestellt werden. Die ersten 21 Züge für die ÖBB – sie sind für Vorarlberg bestimmt – werden noch im brandenburgischen Hennigsdorf produziert.

Hennigsdorf spezialisiert sich künftig auf die Entwicklung sowie die Wartung von Fahrzeugen. "Das ist ein wichtiges Signal für den Standort Bautzen", sagte Unternehmenssprecher Andreas Dienemann.

Neue Fabrik ab 2019 in Hochbetrieb

Der Gesamtwert der Bestellung beläuft sich, wie berichtet, auf rund 188 Millionen Euro. Voraussichtlich ab 2019 wird damit dem Sprecher zufolge die neue Fabrik "auf Hochtouren" laufen.

Im Juni hatte Bombardier eine Endmontagehalle in Bautzen eröffnet. Außerdem wollte die Firma in Bautzen insgesamt 30 Millionen Euro investieren, unter anderem in ein Testcenter für Bahnen. Am Görlitzer Standort sollen bis 2020 ebenfalls 3 bis 8 Millionen Euro unter anderem in neue Schweißtechnik investiert werden.

Bombardier Transportation hatte vor zwei Jahren Umstrukturierungen mit der Streichung von weltweit 7.500 Stellen angekündigt. Bis März 2018 verhandelten IG Metall, Politik, Betriebsräte und Konzernleitung etwa ein Jahr lang über die Zukunft der sieben deutschen Standorte. Vereinbart wurden der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2019 und der Erhalt aller deutschen Standorte – jedoch mit neuen Aufgaben. (dpa, 5.7.2018)