Bild nicht mehr verfügbar.

Die zwölf Buben im Alter von elf bis 16 Jahren grüßen in dem Video einzeln in die Kamera.

Foto: Reuters TV

Bangkok – Den in einer thailändischen Höhle seit elf Tagen eingeschlossenen Jugendfußballern und ihrem Trainer geht es anscheinend den Umständen entsprechend gut. In einem zweiten Video, das die thailändische Militäreinheit Thai Navy Seal auf ihrer Facebook-Seite am Mittwoch veröffentlichte, grüßten die zwölf Buben im Alter von elf bis 16 Jahren einzeln in die Kamera.

Sie sagten ihre Namen und pressten zum traditionellen thailändischen Gruß die Handflächen aneinander. Begleitet wurden die Buben von einem Experten der Marine. Sie waren in Wärmeschutzfolien gehüllt und schienen trotz der Strapazen in guter Verfassung und Stimmung zu sein. Zu sehen ist in dem Video auch, wie ein Marinetaucher mit den Buben scherzt.

Von Sturzflut überrascht

Die Gruppe hatte die Höhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non nahe der Grenze zu Myanmar am 23. Juni nach einem Training besucht. Nach Angaben der örtlichen Behörden waren sie dort wohl von einer Sturzflut überrascht worden und hatten sich immer tiefer ins Innere der mehr als zehn Kilometer langen Höhle zurückgezogen. In der Nacht zum Dienstag entdeckten britische Taucher die Gruppe schließlich mehr als drei Kilometer vom Höhleneingang entfernt.

Den in einer Höhle in Thailand festsitzenden Jugendfußballern und ihrem Trainer steht offenbar eine riskante Rettungsaktion bevor. Der Wetterbericht setzt die Einsatzkräfte zusätzlich unter Druck.
ORF

Kinder sollen tauchen lernen

Bilder der Einsatzkräfte zeigten die Jugendlichen im Inneren der Höhle im Schein von Taschenlampen – erschöpft, aber überglücklich. In einem ersten Video, das die Marinetaucher auf Facebook stellten, ist der erste Kontakt der britischen Taucher mit der Jugendmannschaft zu sehen. Wann und wie die Buben und ihr Trainer aus dem überfluteten Hohlraum in der Höhle geborgen werden können, ist noch unklar. Sie werden mit Lebensmitteln und Medizin versorgt und sollen tauchen lernen.

Wann die Kinder und Jugendlichen die überflutete Höhle verlassen können, ist aber noch immer offen. Derzeit ließen die Bedingungen keine sofortige Bergung der zwölf Buben und ihres Fußballtrainers zu, teilten die Behörden mit. Die Eingeschlossenen seien aber guter Dinge.

"Sie üben, die Masken aufzusetzen und unter Wasser zu atmen", sagte Narongsak Osotthanakorn, Provinzgouverneur von Chiang Rai und Leiter der Rettungsmission. Der Wasserstand sei aber noch zu hoch. "Ideal wäre es, wenn die Höhle ganz trocken wäre, aber das dauert zu lange. Es ist genug Essen für sie in der Höhle, und sobald der Wasserstand niedrig genug ist, bringen wir sie raus."

Höhle könnte zur Touristenattraktion werden

Die Höhle könnte nun zur Touristenattraktion werden. "Jetzt, wo die Kinder gefunden sind, können wir etwas entspannen und andere Pläne in Betracht ziehen", meinte Gouverneur Narongsak. Zuvor hatte die Chefin der örtlichen Tourismusbehörde gesagt, der Unglücksort sei durch die Rettungsaktion für in- und ausländische Besucher interessant geworden.

Mit einer Ausdehnung von etwa zehn Kilometern zählt die Höhle an der Grenze zu Myanmar zu einer der längsten des Landes. Wegen ihrer schwer zugänglichen Lage ist sie jedoch wenig erforscht und wird vor allem von Einheimischen aufgesucht. (red, APA, 4.7.2018)