Piratenseiten gehören zum Internet.

Foto: sum

Die Piratenseiten bs.to (burning series) und Kinox zählen zu den populärsten Streamingplattformen Österreichs. Dies geht aus einer aktuellen Studie (Bewegtbildnutzung allgemein) der Telekombehörde RTR hervor. Demnach werden Seiten, die mit Links zu Kopien von aktuellen Serien und Filmen angefüllt sind, häufiger genutzt als etwa Sky Ticket.

Maxdome, A1 TV Videothek oder UPC on demand

Auch werden kommerzielle Angebote wie Maxdome, A1-TV-Videothek oder UPC on demand nur geringfügig öfter genutzt als Kinox. Die beliebtesten Videoplattformen sind Youtube, Amazon Prime Video, Netflix und Porno-Angebote.

Nutzung nicht illegal

Der Erfolg von Kinox ist durchaus beachtlich, da zahlreiche Internet-Anbieter und Mobilfunker ihren Kunden den Zugang zu der Seite versperren. Die Nutzung von Piratenseiten ist hingegen nicht illegal. So stellte das Justizministerium bereits 2016 in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage fest, dass "das bloße Ansehen von Urheberrechte verletzenden Inhalten im Internet (ohne Download) keine urheberrechtlich relevante Handlung" darstellt. Nutzer von Piratenportalen müssen also nicht mit Strafverfolgung rechnen.

TV-Konsum

Die Studie der RTR gibt auch Auskunft über das TV-Verhalten. Im Schnitt nutzt die Gesamtbevölkerung im Alter ab 14 Jahren 225 Minuten pro Tag Bewegtbildangebote. 172 Minuten (76,7 Prozent) davon entfallen im Jahr 2018 auf das klassische, lineare Fernsehprogramm. 2017 hatte lineares TV noch einen Anteil von 81,2 Prozent und 2016 von 83,2 Prozent am Bewegtbildkonsum.

26 Minuten beziehungsweise rund zwölf Prozent ihrer täglichen Bewegtbildnutzung widmen die Österreicherinnen und Österreicher aber bereits alternativen Onlinevideoangeboten auf Youtube, Amazon Prime Video, Netflix, Facebook und anderen Bezahl- oder Gratisplattformen (2017: 22 Minuten beziehungsweise neun Prozent). (sum, 5.7.2018)