Am 2. Juli trafen sich mehr als 300 Ferrari-Kunden und über 150 Dinos am Werksgelände in Maranello um letzten Endes dann doch nicht den 51. Geburtstag des kleinen Sportwagens zu feiern – der gar nicht Ferrari heißen durfte.

Foto: Ferrari

Statt des, ähnlich des Elches von Volvo, sich aufbäumenden Pferdes, des cavallino rampante, trug der Dino nur seinen Namen als Schriftzug als Logo.

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Gründe dafür gab es wohl mehrere als nur jenen, dass der Dino statt des üblichen Zwölfzylinders nur einen V6 hatte und deswegen kein Ferrari sein durfte. Nachdem Enzo Ferrari den Wagen schon nach seinem verstorbenen Sohn Alfredo benannte, kann man davon ausgehen, dass das Dino-Logo keine Strafe, sondern eine Auszeichnung ist.

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Dinos, das waren ab 1957 Formel-Rennwagen. Erst 1965 stellte Ferrari einen Serien-Dino am Pariser Salon vor, den Dino 206 GT, der dann 1967 bis 1969 gebaut wurde. Ihm folgte der Dino 246 GT nach.

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1973 löste dann der Dino 308 GT 4 seinen Vorgänger ab. Er war dann auch der erste Ferrari, der serienmäßig einen Achtzylinder-Motor verbaut hatte. Und der 308 GT4 durfte dann ab 1976 auch wieder das Ferrari-Logo tragen, bis 1980 die Produktion auslief und der Mondial die Staffel übernahm.

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Soweit so gut, ja, aber was ist jetzt mit dem 50. Geburtstag des Dino, der 2017 nun nicht gefeiert wurde, wollen wir wissen. 2017 feierte man in Maranello 70 Jahre Ferrari. Da wären die Feierlichkeiten zum Dino regelrecht untergegangen.

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Also entschied man sich ausnahmsweise die Jungfernfahrt des Dino zu feiern und kann so heuer 50 Jahre Dino feiern. Geht ja, wenn man sich ein wenig bemüht, und den Italienern sagt man ja ebenfalls zu einem gewissen Maß die Fähigkeit nach, passend zu machen, was nicht auf Anhieb passt. Quod erat demonstrandum.

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So kam es also, dass zum 51 Jubiläum des Dino mehr als 150 Fahrzeuge zur 50 Jahr-Feier kamen. Und wenn es nur daran lag, dass die Ausfahrt flugs über die Rennstrecke in Fiorano führte, freut sich Ferrari über die Rekord-Teilnehmeranzahl beim Dino-Treffen.

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Ein romantisches Abschlussfoto am Steering Pad gab es natürlich auch.

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Falls Sie jetzt überlegen, beim nächsten ungeraden Treffen in Maranello dabei sein zu wollen, haben wir einen Blick in die Oldtimer-Börsen geworfen. Für einen schönen Dino 246 GT sollten Sie rund 400.000 Euro richten. Wer geschickte Hände, eine Werkstatt in der Garage und ohnedies nicht mehr die beste Sehleistung hat, kommt auch mit weniger als einen Viertel davon aus.

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Weniger gesalzen sind die Preise bei den 208er GT4-Modellen, ein Ableger des 308 GT4 mit zwei Liter Hubraum, der vorwiegend in Italien angeboten wurde. Da ist man mit etwas Verhandlungsgeschick mit 50.000 Euro schon gut mit dabei, wer gut streiten kann, kommt auch mit 30.000 Euro aus, wenn er kein perfektes Auto sucht.

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Der 308 GT4 beginnt bei 60.000 Euro und geht rauf bis 350.000 Euro für Überrestaurationen. Aber selbst die werden vom 206 GT nur mitleidig angeschaut. (Guido Gluschitsch, 3.7.2018)

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