Wikingerstätte Haithabu

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Art-Deco-Gebäude in Mumbai

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Nokubi Kirche in Nagasaki, Japan

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Seonamsa Tempel in Südkorea

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Manama – Die UNO-Kulturorganisation UNESCO hat Stätten in Deutschland, Indien, Japan und Südkorea in ihre Kulturerbeliste aufgenommen: Das Welterbekomitee setzte am Samstag im bahrainischen Manama die norddeutsche Wikingerstätte Haithabu und Danewerk, viktorianisch-gotische und Art-Deco-Gebäude in Mumbai, zwölf christlich geprägte Orte in Japan und sieben buddhistische Bergtempel in Südkorea auf die Liste.

Den Archäologischen Grenzkomplex in Schleswig-Holstein wertete die UNESCO als "einzigartiges Zeugnis der Wikingerzeit und ihrer kulturellen Traditionen". Es handelt sich um die 43. UNESCO-Welterbestätte in Deutschland. Haithabu ist ein historischer Wikinger-Handelsplatz an der Schlei bei Schleswig, das rund 30 Kilometer lange Danewerk eine mit der Siedlung verbundene Befestigungsanlage aus dem Mittelalter.

Im Schatten

Die Art-Deco-Gebäude in Mumbai bilden die vermutlich zweitgrößte Ansammlung von Bauwerken dieses Stils, übertroffen nur von Miami. Die meisten der Bauten wurden zwischen 1930 und 1955 im Süden der Küstenstadt erbaut. Dort stehen sie in starkem Gegensatz zu den früher erbauten viktorianisch-gotischen Strukturen.

"Mumbais Art-Deco-Bauwerke haben immer im Schatten der von den Briten erbauten viktorianisch-gotischen Bauten gestanden", sagte Atul Kumar, Gründer einer Art-Deco-Vereinigung. Aber mit der Anerkennung durch die Unesco werde der Stil, der für das Aufstreben einer neuen, reichen indischen Bevölkerungsschicht steht, seinen rechtmäßigen Platz erhalten, freute sich Kumar.

Kulturelle Tradition

In Japan wurden Christen vor einigen Jahrhunderten brutal verfolgt. Zwölf christliche Orte im Süden des Inselstaates wurden nun in die Unesco-Liste aufgenommen. Diese zehn Dörfer, die Hara-Burg und die Oura-Kathedrale "zeugen auf einzigartige Weise von einer kulturellen Tradition" von Christen, die rund 250 Jahre lang versteckt ihren Glauben lebten und weitergaben, erklärte die Unesco.

Auf der koreanischen Halbinsel zeugen buddhistische Bergtempel davon, wie sich der Glaube mit indigenen Religionen vereint hat. Die UNESCO hat sieben dieser Tempel in Südkorea zum Weltkulturerbe ernannt. "Diese Bergkloster sind heilige Orte, die als lebendige Stätten des Glaubens und täglicher religiöser Ausübung bis heute überlebt haben", erklärte die Organisation. (APA, AFP, red, 2.7.2018)