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Trotz Verbots der Versammlung demonstrierten am Sonntag rund tausend Menschen in Istanbul für die Gleichstellung Homosexueller.

Foto: REUTERS/Osman Orsal

Ankara – Trotz eines Verbots der Behörden haben sich in Istanbul am Sonntag rund tausend Menschen zur Gay-Pride-Parade versammelt. Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge wurden elf Teilnehmer der Demonstration von der Polizei festgenommen. Überdies seien Gummigeschoße und Tränengas gegen einige Aktivisten eingesetzt worden.

Die Aktivisten und Vertreter von Gruppen für die Rechte von Homosexuellen hatten sich nahe der berühmten İstiklâl-Straße und des Taksim-Platzes versammelt, wo die Veranstalter die Parade ursprünglich abhalten wollten, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Fahne mit Erklärung

Sie entfalteten eine riesige Regenbogenfahne und verlasen eine Erklärung. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und forderte die Aktivisten anschließend auf, die Veranstaltung aufzulösen. Die Sicherheitskräfte setzten Gummigeschoße gegen einige Demonstranten ein, die versuchten, auf die İstiklâl-Straße zu kommen.

Die jährliche Gay-Pride-Parade ist das wichtigste Schwulen- und Lesben-Event in einem muslimischen Land in der Region. Es war das vierte Jahr in Folge, in dem die türkischen Behörden die Veranstaltung verboten. Zwar ist Homosexualität in der Türkei legal, Schwule und Lesben berichten aber regelmäßig von Übergriffen und Belästigung. (APA, AFP, 2.7.2018)