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Foto: Toby Melville / AP

Amazon mag der weltweit größte Onlinehändler sein, und doch ist das Unternehmen stark von den Dienstleistungen anderer Firmen abhängig. So sind es die diversen Paketzusteller wie DHL, UPS oder Fed Ex, die den Einkauf bis an die Tür der Konsumenten bringen. Zumindest bisher: Denn offenbar ist Amazon mit den Diensten seiner langjährigen Partner unzufrieden und will sie nach und nach ersetzen.

Partner

Amazon will in den USA ein Netzwerk von hunderten kleinen Lieferfirmen gründen, berichtet das "Wall Street Journal". Diese sollen zwar formell als unabhängige Unternehmen fungieren, de facto wären sie aber exklusiv von Amazon abhängige Unternehmen. Sie sollen entsprechend auch mit Lieferwagen durch die Gegend fahren, auf denen ein Amazon-Logo angebracht ist. Amazon verspricht neuen Unternehmern eine "Starthilfe" sowie einen jährlichen Gewinn von mindestens 300.000 US-Dollar.

Laut dem Bericht habe sich Amazon zu diesem Schritt entschlossen, da man über das Leistungsniveau seiner Partner verärgert ist. Freilich dürften auch andere Gründe eine Rolle spielen: Indem man die Auslieferung selbst in die Hand nimmt, kann man diese effizienter organisieren und so wohl auch Kosten sparen.

Ankündigung

Eine wirkliche Überraschung stellt diese Entwicklung allerdings nicht dar. Amazon setzt auch im deutschsprachigen Raum zu – bisher noch kleinen – Teilen bereits auf eigene Zusteller. So will man etwa ab Oktober auch im Großraum Wien Pakete selbst ausstellen.

Für die Paketdienste ist diese Entwicklung jedenfalls ein herber Schlag. Immerhin machen Amazon-Pakete längst den Großteil des Geschäfts der Lieferdienste aus. Übernimmt der Onlinehändler die Auslieferung künftig selbst, könnte dies für so manchen Paketdienst existenzbedrohend werden. (red, 2.7.2018)