Lewis Hamiltons Vertrag soll "ein guter" sein, sagt Toto Wolff.

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Die Schilder sind montiert, das Verkehrskonzept ausgeklügelt, die Camper haben ihre Zelte in den Gatsch gebaut. Wenn die Formel 1 in Spielberg am Freitag um elf Uhr mit dem ersten Training anhebt, beginnt Österreichs wichtigstes Motorsport-Wochenende. Das Rennen auf dem Red-Bull-Ring ist das Schnitzel in der Semmel des ersten Dreierpacks der Formel-1-Geschichte: Zwischen den Rennen in Frankreich, Österreich und England ist nur jeweils eine Woche Pause.

Im Vorfeld passierte, was im Vorfeld eines Formel-1-Rennens eben passiert. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko wurde Ehrenbürger der Stadt Graz, Boxenstopps wurden trainiert, Medical Cars und Safety Car drehten gezeitete Runden. Und – es regnete. Das dürfte auch am Freitag so bleiben. Das Qualifying am Samstag könnte, das Rennen am Sonntag sollte aber auf trockener Strecke stattfinden.

Die Piloten sagten, sie würden sich auf die Strecke freuen, das sagen sie freilich über viele Kurse. Auffällig oft kam in den Vorab-Statements der Fahrer die Liebe zum Schnitzel vor, Daniel Ricciardo behauptete gar, am Wochenende zwischen sechs und zwölf Stück zu verschlingen. Ob sich das steirische Kürbiskernöl vernachlässigt fühlt, ist schwer zu sagen, Kürbiskerne sind etwa so auskunftsfreudig wie Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen. Der beantwortete Fragen nach seiner Zukunft mit Sätze wie "Man weiß es nie" und "Ihr schreibt ja eh, was ihr wollt".

Es geht voran

Mercedes arbeitet an Lewis Hamiltons Vertragsverlängerung. Verträge mit Menschen und Marken wie dem vierfachen Weltmeister sind kompliziert geworden, es wollen PR-Verpflichtungen und diverse Rechte ausdiskutiert werden, aber "es geht alles ordentlich voran", sagt Motorsportchef Toto Wolff. Naheliegend wäre eine Bekanntgabe kommendes Wochenende beim Heimrennen des Briten in Silverstone. Wolff: "Ich kann noch nicht sagen, wann die Sache unterschrieben wird." Prinzipiell sei man "guter Dinge".

Favorit in Spielberg ist Mercedes so oder so, seit der Wiedereinführung des Österreich-GP gingen alle vier Rennen an die Silberpfeile, zweimal gab es sogar einen Doppelsieg. Auch heuer sollte die Strecke dem W09 gelegen kommen, Ferrari war in der jüngeren Vergangenheit aber nicht zu unterschätzen.

Ricciardos Annäherungen

Auch bei Red Bull dürften sich Vertragsneuigkeiten anbahnen. "Wir kommen der Sache näher", sagte Ricciardo und wird nicht von Petersilerdäpfeln und Preiselbeeren gesprochen haben. Dem Australier gefällt Red Bulls Motorendeal mit Honda, er will das Vertragsthema "vor der Sommerpause" abgeschlossen haben, das wäre spätestens nach dem Rennen in Ungarn am 29. Juli. Eine Bekanntgabe im Rahmen des Heim-GP, also in den nächsten Tagen, dürfte sich nicht ausgehen.

Das Rennwochenende soll das nach dem Comeback 2014 am zweitbesten besuchte werden, eine frühe Anreise wird empfohlen und ist mit Auto, Zug, Rad, Bus, Flugzeug und Helikopter möglich. Ein Kommen im Spaceshuttle oder U-Boot ist noch nicht drin. (Martin Schauhuber, 28.6.2018)