Erfreulich: Um rund zwei Prozentpunkte ist der Anteil der Raucher im Burgenland gesunken. Unerfreulich: Im Österreichvergleich ist die Adipositasquote mit 19,3 Prozent überdurchschnittlich hoch.

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Eisenstadt – Mit teils positiven, teils negativen Entwicklungen wartet der am Donnerstag präsentierte Burgenländische Gesundheitsbericht 2017 auf. Während die Zahl der Raucher zurückging, stieg die Zahl der übergewichtigen Menschen weiter an. Erfreulich sei, dass die Lebenserwartung signifikant gestiegen und die Zahl der Krebserkrankungen rückläufig sei, meinte Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ).

Darabos sprach insgesamt von einer tendenziell positiven Entwicklung. Gleichzeitig müsse bei der Gesundheitsförderung und der Bewusstseinsbildung angesetzt werden, etwa im Bereich der Herz-Kreislauferkrankungen. Sorgen bereite ihm der Anteil der übergewichtigen und adipösen Menschen. Der für die Krankenanstalten zuständige Landesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ) kündigte verstärkte Präventionsmaßnahmen an.

In Sachen Übergewicht habe es eine Verschlechterung gegeben, berichtete Erwin Gollner, Departmentleiter des Bereichs Gesundheit an der Fachhochschule Burgenland. 38,2 Prozent der Menschen im Burgenland seien übergewichtig, 19,3 Prozent adipös. "Wir sind hier überdurchschnittlich hoch im Österreichvergleich mit einer Adipositasrate von 14,3 Prozent", sagte Gollner.

Länger leben, aber nicht gesünder

Die Zahl der Raucher sei im Vergleich zum vergangenen Gesundheitsbericht rückläufig. Ihr Anteil reduzierte sich von 28,6 auf 26,8 Prozent. Das Bewegungsverhalten der Burgenländer sei hingegen unterdurchschnittlich. Nur etwa 24 Prozent der Menschen würden die Bewegungsempfehlungen einhalten. Bei der Diabetesrate liege man rund 20 Prozent über den Österreichschnitt. Auffällig sei, dass Diabetes bei Jugendlichen enorm ansteige.

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer lag 2016 bei 79,3 Jahren, jene der Frauen bei 84,2 Jahren, berichtete Projektleiterin Barbara Szabo von der Fachhochschule Burgenland. Damit befinde sich das Land im Österreichschnitt. Die Gesamtsterblichkeit sei in den vergangenen fünf Jahren zurückgegangen. Allerdings würde die höhere Lebenserwartung nicht gleichzeitig mehr gesunde Lebensjahre bedeuten.

Die Haupttodesursachen seien weiterhin Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. Bei den Herz-Kreislauferkrankungen bestehe in den Bezirken Oberpullendorf, Oberwart und Güssing eine erhöhte Sterblichkeit. "Das höchste Risiko ist es in Österreich, ein Mann im Bezirk Oberwart zu sein, weil Sie statistisch gesehen am frühesten sterben", sagte Gollner. Der Experte vermutet dahinter unter anderem sozioökonomische Gründe. Auch, dass es in dieser Region viele Wochenpendler gebe, hänge damit zusammen. (APA, 28.6.2018)