Wer in die Sonne gehen will, sollte vor allem eines tun: schmieren.

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Wir brauchen das Sonnenlicht zur Produktion von Vitamin D, sollten aber auch unsere Haut vor schädlicher UVA- und UVB-Strahlung schützen. Ein schattiges Plätzchen ist zwar empfehlenswert, doch selbst dort können noch bis zu 90 Prozent der Strahlung ankommen. Das einfachste Mittel gegen Sonnenbrand: einschmieren.

Auf welche Sonnenschutzcremes Verlass ist, hat sich der Verein für Konsumenteninformation (VKI) angesehen. Insgesamt wurden 17 Präparate mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30 bis 50, darunter zwei Produkte aus dem Bereich Naturkosmetik, getestet.

Neben dem UV-Schutz prüfte der VKI auch, wie gut die Cremes die Haut mit Feuchtigkeit anreichern, ob sich die Mittel gut anwenden lassen und so gut konserviert sind, dass sie nicht binnen kürzester Zeit nach dem Öffnen verderben. Darüber hinaus warfen die Konsumentenschützer ein kritisches Auge auf die synthetischen Duftstoffe, die manche Hersteller ihren Produkten zusetzen. Manche dieser Substanzen stehen im Verdacht, Allergien auslösen zu können. Die Preise der getesteten Cremes variierten zwischen 1,52 Euro und 22,66 Euro pro 100 Milliliter.

Sehr guter Sonnenschutz und ein Ausreißer

Viermal wurde das Testurteil "sehr gut" vergeben. Was erfreulich ist: Die besten Produkte im Test waren gleichzeitig auch die preisgünstigsten. Jeweils 84 von 100 Punkte erzielten Lidl Cien Sun (1,52 Euro pro 100 Milliliter), Spar Sunkiss (3,0 Euro pro 100 Milliliter) und Penny / Rewe Today Sonnenmilch (3,20 Euro pro 100 Milliliter). Platz vier ging an dm Sundance Sonnenspray (2,98 Euro pro 100 Milliliter).

Die wichtigste Aufgabe von Sonnenschutzmitteln ist, dass sie vor UVA- und UVB-Strahlung schützen. In diesem Bereich konnten fast alle Produkte überzeugen. Das Produkt Eco Sunmilk Sensitive (15,95 Euro pro 100 Milliliter) fiel in dieser Kategorie jedoch völlig durch.

Feucht und billig

Bei der Feuchtigkeitsanreicherung erfüllten dem VKI zufolge nur die vier Präparate mit dem Gesamturteil "sehr gut" ihre Aufgabe optimal. Die meisten Produkte wurden hier mit "gut", drei Fabrikate mit "durchschnittlich" bewertet. Beim Test auf potenziell allergieauslösende Duftstoffe fiel der Lancaster Sun Beauty Oil-Free Milky Spray besonders negativ auf. Er enthielt sowohl Lilial (BMHCA) als auch Lyral (HICC). Lilial wird vom wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission (SCCS) derzeit als nicht sicher eingestuft. Lyral löst vergleichsweise häufig Allergien aus und darf ab Sommer 2021 nicht mehr in der EU eingesetzt werden.

"Die Mehrzahl der getesteten Sonnenschutzmittel erfüllt ihre Aufgabe gut", resümiert Christian Undeutsch vom VKI. "Auffällig war, dass viele Produzenten mit dem Zusatz von Duftstoffen recht großzügig umgehen. Und wenn man sieht, dass die vier mit 'sehr gut' bewerteten Produkte auch die preiswertesten im Testfeld waren, stellt sich einem unwillkürlich die Frage, welche Parameter eigentlich die Preispolitik der Kosmetikhersteller bestimmen." (red, 30.6.2018)