Bamberg – Paläontologen haben in einem Steinbruch bei Wattendorf (Landkreis Bamberg) im bayrischen Oberfranken ein außergewöhnliches Fischfossil entdeckt. Die versteinerten Überreste eines Kugelzahnfisches (Bilder davon gibt es hier) stellt nach Angaben der Wissenschafter um Matthias Mäuser vom Naturkundemuseums Bamberg eine bisher unbekannte Spezies dar und liefert damit neue Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt des ausgehenden Jura vor 150 Millionen Jahren.

Das Team des Museums gräbt seit 2004 regelmäßig in dem Steinbruch und konnte dabei bereits zahlreiche bemerkenswerte Funde ans Tageslicht befördern. 2011 beispielsweise legten die Forscher das Fossil eines weitgehend vollständig erhaltenen Flugsaurierskeletts einer ebenfalls neuen Art frei.

Die fossilreichen Plattenkalke des Wattendorfer Steinbruch sind vergleichbar mit jenen von Solnhofen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, die als Fundstätte von Überresten gleich mehrerer Exemplare des Urvogels Archaeopteryx weltbekannt wurden.

Genauere Analyse in Wien

Das nun entdeckte Kugelzahnfisch-Fossil soll nun einige Zeit im Bamberger Naturkundemuseum ausgestellt werden, ehe es zur wissenschaftlichen Bearbeitung und Publikation an das Institut für Paläontologie der Universität Wien geht. Danach werde es wieder in Bamberg ausgestellt, erklärt Mäuser.

Der Fund sei nach Angaben der Wissenschafters äußerst wertvoll. Zu der Zeit, als der Kugelfisch lebte, war die Fundregion weitgehend von Meer bedeckt. Ein Riffgürtel zog sich über mehrere 100 Kilometer durch das Gebiet. (red, APA, 26.5.2018)