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Das Niveau der Spiele steigt und steigt, sogar Titelverteidiger Deutschland gewinnt. Sportlich betrachtet dürfte die WM auf einem sehr guten Weg sein. Zeitgleich nimmt und nimmt die Dummheit zu, manch Kicker und manch Teamchef sind offensichtlich am Durchdrehen, sie verbreiten nationalistischen Schwachsinn. Vielleicht sollte man generell nicht nur an Kondition, Technik und Taktik feilen, der Fußball braucht dringend das Pflichtfach "Hirntraining".

Einfach den Mund halten wäre auch eine akzeptable Lösung, das ist aber in diesen geschwätzigen Zeiten ein hoffnungsloser Kampf gegen aus den Fugen geratene Windmühlen. Anderes Thema, fast genauso brisant: Der Kolumnist stellte fest, dass in Moskau alles so blitzblank sauber ist, lobte die Armee der Kehrmaschinen. Ein Leser bestätigte den Eindruck und ergänzte, dass man in Russlands Hauptstadt kein einziges Hundstrümmerl auf dem Gehsteig liegen sieht und sich Wien gefälligst ein Beispiel nehmen solle.

Das ist richtig, stimmt trotzdem nur zum Teil. Moskau hat rund 15 Millionen Einwohner, also das Achtfache von Wien. Aber man sieht hier praktisch keine Hunde. Nur die Polizei hat welche, diese vifen Wauwaus dürften jedoch so ausgebildet sein, dass sie nicht auf den Roten Platz kacken. Ohne es verifiziert zu haben, wird salopp die Behauptung aufgestellt, dass im weit kleineren Wien achtmal mehr Hunde als in Moskau leben.

Noch ein Beispiel zwecks Verdeutlichung: Die Moskauer Metro ist deshalb so sauber, weil in den Stationen nicht tonnenweise Gratiszeitungen verteilt werden, die man dann achtlos im Zug weghaut. Gelesen oder ungelesen. Die Moral von der Geschichte: Wien kann niemals Moskau werden. (Christian Hackl, 24.6. 2018)