Das Finale der Standard Platform League und der menschengroßen Roboter (Foto) war jeweils eine innerdeutsche Angelegenheit.

Foto: Hochschule Offenburg

Deutschland bleibt eine dominante Größe im weltweit beliebtesten Teamsport und ist Fußball-Weltmeister geworden – sogar gleich zwei Mal. Die Rede ist freilich nicht vom laufenden Turnier in Russland, sondern vom Robocup 2018, der in den letzten Tagen im kanadischen Montréal über die Bühne ging.

In verschiedenen Bewerben konkurrierten Teams aus unterschiedlichen Ländern miteinander. Auch Österreich konnte einen Sieg erringen, wenn auch nicht im Ballsport, berichtet Heise.

Drei Fußballbewerbe wurden ausgetragen. Mit selbst entwickelten Humanoiden traten die Teams in den Größenvarianten "Adult Size", "Middle Size und "Kid Size" gegeneinander an. Bei den großen Robotern wurde das Finale zu einer rein deutschen Angelegenheit. Hier gewann das der Nimbro von der Uni Bonn gegen seinen Konkurrenten Sweaty von der Uni Offenburg mit 2:0. Die beiden Maschinen bestritten auch letztes Jahr schon das Endspiel gegeneinander.

Hochschule Offenburg

In der Kategorie der kleinsten Roboter begegneten sich das Team Rhoban FC und die iranische Mannschaft MRL, wobei die Franzosen mit 1:0 obsiegten. In der "Middle Size" setzte sich Tech United von der TU Eindhoven gegen Cambada aus Portugal mit 1:0 durch, wobei hier vor allem der Torwart des niederländischen Teams seiner Mannschaft trotz spielerisch überlegener Gegner den Sieg gesichert hat.

Tech United Eindhoven

Im Bewerb "Standard Platform League", bei dem alle Teams die gleichen Robotermodell verwenden und somit die besseren Algorithmen über das Ergebnis entscheiden, wurde ebenfalls ein innerdeutsches Finale ausgetragen. B-Human, eine Kooperation der Uni Bremen und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, ging erneut ins Kräftemessen mit dem Nao-Team der Hochschule Leipzig. Letztere konnte sich ihren ersten WM-Titel sichern – und den zweiten für Deutschland in diesem Jahr.

Österreich ist Logistik-Weltmeister

Abseits des Fußballs maßen sich auch Roboter auch als Servierkräfte in einem Restaurant und als intelligente Transporteure in einem Produktionsprozess. In dieser "Logistics League" konnte das Team Grips der TU Graz seine Konkurrenten vom polytechnischen Institut Lille knapp ausstechen. Die Roboter brachten Teile zu Produktionsanlagen und mussten die dort gefertigten Teilprodukte auch zur nächsten Station bringen. Erstmals gelang es nun, drei Produktionselemente so aneinander zu fügen.

Der Robocup wurde 1997 ins Leben gerufen und hat in Montreal zum mittlerweile 22. Mal stattgefunden. Nächstes Jahr gastiert der Bewerb im australischen Sydney, 2020 geht es wieder nach Europa. Dann treten die Roboter in Bordeaux gegeneinander an. (red, 22.06.2018)