Österreich liegt mit 18 Prozent Armutsgefährung in der Bevölkerung besser als der EU-Durchschnitt.

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Brüssel – Die Zahl der Armutsgefährdeten in der Europäischen Union ist seit 2012 rückläufig. Der Anteil der Bevölkerung, der von Armut bedroht, materiell stark benachteiligt oder in einem Haushalt mit sehr geringer Beschäftigung lebt, ist von 23,8 Prozent im Jahr 2010 auf 24,8 Prozent im Jahr 2012 gestiegen, bevor er 2016 wieder auf 23,5 Prozent zurückgegangen ist.

Dies ist eines der Ergebnisse einer neuen Eurostat-Publikation mit dem Titel "Die Europäische Wirtschaft seit 2000." Laut Eurostat haben Konjunkturschwankungen starke Auswirkungen auf die armutsgefährdete und von sozialer Ausgrenzung bedrohte Bevölkerung, und es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Staaten. Die höchste Armutsrate wies 2016 demnach Bulgarien mit einem 40,4 Prozent-Anteil in der Bevölkerung auf. Dahinter lagen Rumänien (38,8 Prozent) und Griechenland (35,6 Prozent). Die niedrigsten Armutsraten wurden in Tschechien (13,3 Prozent), Finnland (16,6 Prozent) sowie Dänemark und den Niederlanden (je 16,7 Prozent) registriert. Österreich lag mit 18,0 Prozent unter dem EU-Durchschnitt.

Höhere Haushaltseinkommen

Das Haushaltseinkommen ist in den EU-Staaten seit 2000 um ein Prozent pro Jahr gestiegen. Insgesamt erhöhte sich das inflationsbereinigte, verfügbare Einkommen zwischen 2000 und 2016 damit um rund 18 Prozent.

Die Beschäftigungsquote für die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist von 2002 bis 2017 von 67 auf 72 Prozent gestiegen. Grund dafür war vor allem der starke Anstieg bei der Frauenbeschäftigung von 58 auf 66 Prozent. In Österreich entwickelte sich die Beschäftigungsquote von 70,9 auf 75,4 Prozent. Bei den Frauen stieg der Wert von 63,7 auf 71,4 Prozent. Ein Anstieg wurde EU-weit auch bei den Teilzeitbeschäftigten registriert – von 15 Prozent im Jahr 2002 auf 19 Prozent 2017. Den höchsten Anteil an Teilzeitbeschäftigten gab es 2017 in den Niederlanden (47 Prozent), Österreich (28 Prozent) und Deutschland (27 Prozent). Teilzeitbeschäftigung war 2017 in der EU bei Frauen mit 31 Prozent weitaus häufiger als bei Männern mit acht Prozent. (APA, 22.6.2018)