Christine Nöstlinger ist eine der bekanntesten und einflussreichsten Kinderbuchautorinnen des deutschen Sprachraums.

Wien – Die vielfach ausgezeichnete österreichische Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger (81) hat aufgehört, Kinderbücher zu schreiben. Wie sie im Gespräch mit dem Magazin "News" erzählt, ist neben ihrem fortgeschrittenen Alter auch der Verlust des Verständnisses für die heutige Lebenswelt junger Menschen ein Hauptgrund.

Die Autorin sei an Kindern nicht so dicht dran wie früher: "Meine eigene Kindheit ist schon eine historische und die meiner eigenen Kinder auch schon bald. Es ist alles sehr, sehr anders geworden, und ich verstehe es nicht mehr. Das heißt nicht, dass ich ein abfälliges Urteil über heutige Kinder hätte", so Nöstlinger, die für ihr jahrzehntelanges Schaffen unter anderem mit dem Astrid-Lindgren-Preis ausgezeichnet wurde.

Freche und unangepasste Figuren

"Wie soll ich denn wissen, was Kinder bewegt, wenn sie einen halben Tag lang über dem Smartphone sitzen und irgendetwas mit zwei Daumen drauf tun? Außerdem, wenn ich so höre, was heutige Kinder gern lesen, ist das hauptsächlich Fantasy, und die liegt mir so was von fern", so Nöstlinger.

Christine Nöstlinger, 1936 geboren, entstammt einer Wiener Arbeiterfamilie. Ihr erstes Buch, Die feuerrote Friederike, erscheint 1970. Es folgen fast 150 Kinder- und Jugendbücher, zahlreiche Kolumnen für Zeitungen und Magazine, Drehbücher und Radiosendungen. Nöstlinger hat mit ihren Geschichten über rebellische Mädchen, vorlaute Buben und lässige Omas Generationen von Kindern und deren Eltern begeistert. Ihre Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. (APA, red, 22.6.2018)