Rätselhafte Gräber aus spätrömischer Zeit

Archäologische Ausgrabungen an einer Autobahnbaustelle der A14 zwischen Cambridge und Huntington in England haben äußerst ungewöhnliche Gräber zutage gefördert: Die Forscher entdeckten die Skelette zweier Männer, denen man offenbar beide Beine auf Kniehöhe abgetrennt hatte. "Jemand hatte offensichtlich etwas gegen diese Kerle", erklärte der Archäologe Jonathan House vom Mola Headland Infrastructure Team gegenüber dem "Guardian". Noch ist eine genaue Datierung ausständig, vieles weist allerdings darauf hin, dass die beiden Gräber aus spätrömischer oder früher angelsächsischer Zeit rund um das fünfte Jahrhundert stammen.

Die Leichen waren im rechten Winkel zueinander angeordnet worden, ihre Unterschenkel lagen seitlich am Körper und die Schädelknochen waren zertrümmert. Was den Männern zugestoßen sein könnte, ist vorerst noch rätselhaft. "Vielleicht wurden ihnen die Beine abgeschnitten, um sie am Verlassen ihrer Gräber zu hindern. Oder sie wollten zuvor flüchten, sind erwischt und dafür auf grausame Weise bestraft worden", spekuliert die leitende Archäologin Kasia Gdaniec.

Foto: Mola Headland Infrastructure

Mehr Wolf-Hund-Mischlinge zu erwarten

Mit der Ausbreitung des Wolfes in Europa wächst auch die Wahrscheinlichkeit für Paarungen mit Hunden. Die Mischlinge sind nach Ansicht von Experten in freier Natur überlebensfähig. Sie könnten weniger scheu und somit gefährlicher sein als reinrassige Wölfe. Das wiederum könne es notwendig machen, sie zu töten. Bisher gab es in Deutschland nur wenige nachgewiesene Einzelfälle, wie es von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) im sächsischen Görlitz heißt. Wölfe sind eine streng geschützte Tierart, auch Wolfshybride genießen Schutz und sind nur mit naturschutzrechtlicher Ausnahmegenehmigung zu töten.

Seit der Jahrtausendwende vermehren sich Wölfe wieder in Deutschland, nachdem sie rund 150 Jahre als ausgestorben galten. Bundesweit gibt es etwa 800 der Tiere, vor allem in Niedersachsen und in Ostdeutschland. In Österreich wurden laut WWF von 2009 bis 2015 jeweils zwischen zwei und sieben Wölfen genetisch nachgewiesen. Dies waren Durchzügler, die aus den Karpaten, aus der Schweiz und Italien sowie aus dem slowenisch-kroatischen Raum stammen. Immer wieder hielten sich Tiere über einen längeren Zeitraum bei uns auf, die aber plötzlich wieder verschwanden. Spätestens 2016 haben sich in Allentsteig ein Weibchen und ein Männchen niedergelassen, die erstmals seit mehr als 100 Jahren für Nachwuchs in der Alpenrepublik sorgten.

Foto: APA/dpa/Carsten Rehder

Uralte Kugelsternhaufen als Heimat supermassiver Sterne

Ein Team internationaler Astrophysiker hat eine mögliche Lösung für ein Problem gefunden, das Wissenschafter seit mehr als 50 Jahren beschäftigt: Warum enthalten die uralten Sterne in Kugelsternhaufen andere Elemente als Sterne in der Milchstraße? In ihrer nun in den "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" präsentierten Studie führten die Forscher um Mark Gieles von der University of Surrey einen neuen Faktor ein: Supermassive Sterne. Diese Giganten, zehntausendmal massereicher als die Sonne, könnten nach den Berechnungen der Forscher genug Hitze produzieren, um jene Materie zu erzeugen, die heute in den Sternen der Kugelsternhaufen beobachtet wird. "Nach unserem neuen Modell könnte genug Material entstanden sein, um die Sternhaufen mit jenen Elementen zu versorgen, die uns bisher so rätselhaft erschienen", meint Gieles.

Foto: ESA/Nasa/Hubble

Urkrokodil mit modernem Gaumen

Die ersten Krokodile unterschieden sich erheblich von den Spitzenprädatoren, die wir von heute kennen. Die Urahnen von Gavial, Alligator und Leistenkrokodil waren deutlich kleiner, schlanker gebaut und besaßen längere Beine. Paläontologen vermuten daher, dass sie eine völlig andere Lebensweise hatten als moderne Krokodile. Einen der frühesten Vertreter nahe an den Wurzeln des Krokodilstammbaumes haben nun Wissenschafter um Jonah Choiniere von der University of Witwatersrand (Südafrika) in der westlichen Wüste Gobi in der Mongolei entdeckt. Der rund 160 Millionen Jahre alte Schädelknochen gehörte einem Mitglied der Shartegosuchidae, einer bislang kaum verstandenen Krokodilfamilie. CT-Scans ergaben, dass diese Spezies bereits ein geschlossenes Gaumendach besaß, viel früher als man bisher angenommen hatte. Diese anatomische Eigenart verstärkt den Schädel und verleiht den Krokodilen heute ihre enorme Beißkraft.

Illustr.: Viktor Rademacher

Spix-Aras sollen wieder ausgewildert werden

Der Kleine Blaue Ara (auch Spix-Ara) könnte bald gänzlich verschwunden sein. Um das zu verhindern, sollen nun rund 50 in europäischer Gefangenschaft aufgewachsene Exemplare nach Brasilien gebracht und dort ausgewildert werden. Der Spix-Ara (Cyanopsitta spixii) kommt ursprünglich aus dem Nordosten Brasiliens. In freier Wildbahn gilt er als ausgestorben, es gibt ihn nur noch in Gefangenschaft. Die 50 Vögel sollen am kommenden Donnerstag zunächst in eine spezielle Zuchtstation in Berlin gebracht werden, wo sie auf den Transport Reise vorbereitet werden. Anfang 2019 sollen sie dann in ein 29 Hektar großes Schutzgebiet im brasilianischen Bundesstaat Bahia gebracht werden. In die freie Wildbahn werden die ersten Kleinen Blauen Aras dann im Jahr 2021 entlassen.

Nach Angaben des brasilianischen Umweltministeriums gelang es durch die Zusammenarbeit der Regierung mit privaten nationalen und internationalen Einrichtungen, die Zahl der Spix-Aras zuletzt wieder zu vergrößern. Gab es im Jahr 2012 noch 79 Exemplare, sind es inzwischen doppelt so viele.

Foto: APA/dpa/Patrick Pleul

Synthetische Biologie erhöht Risiko für neuartige Biowaffen

Die rasanten Fortschritte im Bereich der synthetischen Biologie – einem futuristischen Forschungsfeld, das sich zum Ziel gesetzt hat, lebende Zellen von Grund auf nachzubauen – ebnen auch neuartigen Biowaffen den Weg. Die Möglichkeiten, für den Menschen gefährliche Viren zu entwickeln oder Bakterien zu tödlichen Biomaschinen umzubauen, liegt damit in greifbarer Nähe.

Was uns in dieser Hinsicht in Zukunft möglicherweise bevorstehen könnte, hat nun ein Team um den Mikrobiologen Michael Imperiale von der University of Michigan in einem aktuellen Report dargelegt: "Die technischen Möglichkeiten zur Konstruktion einer gefährlichen Biowaffe ist heute bereits verfügbar", meint Imperiale. "Zwar ist dafür nach wie vor ein gewisses Fachwissen notwendig, aber mittlerweile lässt sich ein solcher Erreger ziemlich einfach herstellen." Der von den Forschern veröffentlichte Report sollte insbesondere der US-Regierung Grundlagen liefern, um gegen mögliche Biowaffenangriffe gewappnet zu sein.

Foto: APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Roboterfisch bringt "echte" Artgenossen zum Reden

Die nachtaktiven afrikanischen Nilhechte erzeugen elektrische Spannungspulse und verschaffen sich damit ein erstaunlich genaues Bild ihrer Umgebung. Sie können mit diesen Pulsen aber auch gezielt bestimmte Mitglieder ihres Schwarms ansprechen – fast, als würden sie sie beim Namen rufen. Um dieser ungewöhnlichen Form der Kommunikation auf die Schliche zu kommen, griffen Forscher der Universität Bonn zu einem Trick: Sie konstruierten einen Roboterfisch aus Gummi, dessen Schwimmrichtung sich fernsteuern ließ. Die Attrappe verfügte über zwei Empfänger-Elektroden, mit denen sie die elektrischen Signale "echter" Nilhechte registrieren konnte.

Die größte Aufmerksamkeit erzielte der Roboter, wenn er die "Morsebotschaften" des echten Fischs "nachplapperte", also rund 20 Millisekunden nach jedem Puls des Nilhechts ebenfalls ein Signal erzeugte. Durch dieses 'Echo' zeigte der Hecht laut der im Fachjournal "Pnas" veröffentlichten Studie erst Recht an der Attrappe Interesse und schwamm zum Beispiel direkt auf sie zu. Aber nicht nur das: Der Fisch passte seine Elektro-Signale nun seinerseits an die der Attrappe an. Aus der unregelmäßigen Abfolge von Pulsen wurde ein regelmäßiges Hin und Her – wie bei einem Ballwechsel zweier Tennisspieler. Etwa ein bis zwei Sekunden dauerte diese Synchronisation, die auch schon in der freien Natur beobachtet wurde.

Foto: Sarah Pannhausen/Uni Bonn

Experimentelle Mission gegen Weltraumüll

Weltraummüll entwickelt sich mittlerweile zu einem Problem, das auch die bemannte Raumfahrt gefährdet. Laut Einschätzung der Europäischen Weltraumorganisation Esa kreisen derzeit über 600.000 Objekte mit einem Durchmesser größer als ein Zentimeter in Umlaufbahnen um die Erde. Etwa 13.000 Objekte ab einer Größe von fünf Zentimetern werden mithilfe des US-amerikanischen Space Surveillance Systems kontinuierlich beobachtet. Konkrete Maßnahmen existieren gegen diese Geschosse vorerst nicht, immerhin aber gibt es einige Experimente, die darauf abzielen, den Abfall im Orbit in weiterer Zukunft zumindest teilweise zu beseitigen.

Ein von britischen Wissenschaftern entwickeltes Konzept wird derzeit unter Realbedingungen getestet: Der experimentelle RemoveDebris-Satellit war im vergangenen April zur ISS gebracht worden und hat am vergangenen Mittwoch die Raumstation verlassen. Der rund 100 Kilogramm schwere Satellit (im übrigen das schwerste Objekt, das je die ISS im Orbit verlassen hat) hat zwei Mini-Satelliten an Bord. Aufgabe dieses Gespanns wird es sein, Weltraummüll zu erkennen und mithilfe eines Netzes und einer Harpune einzufangen.

Foto: SSC

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Der Shinmoe meldet sich zurück

Einige Vulkane rund um den Globus sorgen derzeit für Ungemach: Guatemalas Volcán de Fuego, Hawaiis Kīlauea und auch der Gunung Agung auf Bali spucken fortdauernd Lava und Aschewolken aus. In der vergangenen Woche hat sich nach mehreren Wochen der Ruhe auch wieder der Vulkan Shinmoe im Süden Japans zurückgemeldet. Eine 2,6 Kilometer hohe Aschesäule stieg am Freitagmorgen (Ortszeit) von dem Berg auf der Insel Kyushu auf, wie die japanische Wetterbehörde mitteilte. Sie warnte zugleich vor Gesteinsbrocken und einem Strom aus Asche, Gas und Lava in der Umgebung des gut 1400 Meter hohen Shinmoe.

Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Die Behörden beließen den Alarm auf der dritthöchsten von fünf Warnstufen. Der Vulkan war Anfang März erstmals seit sieben Jahren heftig explodiert und kommt seitdem nicht nur Ruhe. Das Inselreich Japan liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde, in der es immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Allein Japan zählt rund 110 aktive Vulkane. Etwa 50 davon werden rund um die Uhr überwacht, darunter auch der Shinmoe.

Foto: Reuters/Naoto Yoshidome

Ältester Orang-Utan der Welt mit 62 Jahren gestorben

Im stolzen Alter von 62 Jahren ist der älteste Orang-Utan der Welt gestorben. Der weibliche Menschenaffe "Puan" – indonesisch für "Dame" – starb am vergangenen Montag im Zoo der australischen Stadt Perth, wie die Zooverwaltung mitteilte. Puan hatte elf Kinder und 54 Nachkommen in zweiter oder dritter Generation. Die Affendame hinterlasse "ein unglaubliches Erbe", sagte die Chefin der Primatenabteilung im Zoo Perth, Holly Thompson. Dank eines Zuchtprogramms seien Puans Gene in knapp zehn Prozent der weltweiten Zoo-Orang-Utan-Population vertreten. Ihre Nachkommen leben in Tierparks in Europa, den USA, Asien sowie in freier Wildbahn auf Sumatra. Ihr Ur-Urenkel Nyaru wurde kürzlich ausgewildert.

Geboren wurde Puan im Jahr 1956. Vom Guinness Buch der Rekorde wurde sie als ältester Orang-Utan der Welt geführt. In freier Wildbahn werden weibliche Orang-Utans selten älter als 50 Jahre. In den Zoo von Perth gelangte sie 1968 als Geschenk Malaysias. Thompson beschrieb die Affendame als zurückhaltende und unabhängige Persönlichkeit: "Bei Puan wusste man immer, woran man war. Wenn ihr irgendwas nicht passte, stampfte sie mit dem Fuß auf."

Foto: APA/AFP/PERTH ZOO/ALEX ASBURY

Mehr Zutaten für Leben auf Ceres als gedacht

Im vergangenen Jahr erlebten Astronomen eine Überraschung: Die Raumsonde Dawn der Nasa entdeckte Spuren von organischem Material in hellen Flecken auf dem Zwergplaneten Ceres – chemische Substanzen also, die als Grundbausteine des Lebens eine bedeutende Rolle spielen. Diese anfangs mysteriösen weißen Auswürfe stammen offenbar aus dem Inneren von Ceres, bestehen aus einer Mischung aus Eis und Salzen und enthalten vor allem aliphatische Kohlenwasserstoffe.

Nun hat ein Team um Hannah Kaplan von der Brown University in Providence (Rhode Island) auf Basis der Dawn-Daten versucht, die Menge der organischen Moleküle zu bestimmen – und waren wiederum verblüfft: Laut ihren im Fachmagazin "Geophysical Research Letters" präsentierten Ergebnissen besitzt Ceres vier- bis fünfmal mehr organische Materie als ursprünglich angenommen. Woher diese große Menge stammt, ist allerdings ein Rätsel. Die Forscher haben dazu zwei Theorien: Entweder die Moleküle entstanden im Innern von Ceres wurden und dann an die Oberfläche transportiert, oder das Material gelangte mithilfe von Kometen und Asteroiden auf die Oberfläche des Zwergplaneten.

Foto: NASA / Hannah Kaplan

Nordamerikas einziger Papagei

Vor genau einhundert Jahren starb das letzte Exemplar des Karolinasittichs (Conuropsis carolinensis), Nordamerikas einziger Papageienart. Nun ist es einem Team um Kevin Burgio von der University of Maryland gelungen, das damalige Verbreitungsgebiet dieses bunt gefiederten Neuweltpapageis in bisher unerreichter Genauigkeit nachzuzeichnen. Auf Basis von Museumsexemplaren und damaligen Beobachtungen, die einen Zeitraum von annähernd 400 Jahre umfassen, kamen die Wissenschafter im Fachjournal "Biodiversity Data Journal" zu dem Schluss, dass der Karolinasittich im Norden bis zum US-Bundesstaat Michigan und im Westen bis zum Mississippi vorkam. Im Süden bildete Florida die Verbreitungsgrenze.

Illustr.: Jacques Barraband

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Synthetischer Blubber für Profitaucher

Ein herkömmlicher Freizeittaucher verbringt selten mehr als 60 Minuten unter Wasser. In den Tropen ist das kein Problem. In heimischen Gewässern kann einem dagegen mit einem herkömmlichen Nassanzug aus Neopren dabei schon mal etwas kühl werden. Im Vergleich dagegen müssen Profis aus einem ganz anderen Holz geschnitzt sein: Militärische Spezialeinheiten oder Rettungskräfte bleiben oft viel länger im eiskalten Wasser, da sollte der Nassanzug gut isolieren. Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben nun eine Methode entdeckt, wie man einem normalen Taucheranzügen eine Art Blubber verpassen kann, also jene hervorragend isolierende Fettschicht, die verhindert, dass Wale und Robben im Polarmeer nicht unterkühlen.

Die Forscher steckten dafür einen herkömmlichen Neoprenanzug für rund 24 Stunden in einen mit einem schweren Edelgas – Argon, Krypton oder Xenon – gefüllten Druckbehälter. Dabei wird die im Neopren enthaltene Luft gegen das Gas ersetzt, was seine isolierenden Eigenschaften gewaltig verbessert. Experimente mit Navy Seals zeigten, dass man mit einem solcherart präparierten Anzug drei Stunden in unter zehn Grad Celsius kaltem Wasser verbringen kann, ohne auszukühlen.

Foto: AP/Valentin Flauraud/Keystone

Erhöhte Erdbebengefahr für Kalifornien

Die beiden kalifornischen Metropolen San Francisco und Los Angeles stehen auf einem geologischen Pulverfass. Zwei Kontinentalplatten, die Pazifische und die Nordamerikanische, grenzen hier aneinander und sorgten entlang mehrerer Verwerfungen in der Vergangenheit für teilweise massive Erdbeben. Eine dieser Zonen galt allerdings bislang als vergleichsweise unbedenklich: Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass sich in einem etwa 130 Kilometer lange Abschnitt der San-Andreas-Verwerfung südlich von San Francisco die Erdplatten weitgehend ruhig aneinander vorbeischieben. Ein Irrtum, wie aktuelle Daten zeigen.

Forscher um Mostafa Khoshmanesh und Manoochehr Shirzaei von der Arizona State University konnten in einer Studie im Fachjournal "Nature Geoscience" nachweisen, dass die beiden Platten eigentlich in Stopp-and-Go-Manier dahin ruckeln. Dabei bauen sich im Unterschied zu früheren Annahmen durchaus erhebliche Spannungen auf, die sich in schweren Beben entladen können. "Die Verwerfung bewegte sich alle ein bis zwei Jahre ein paar Monate lang, bevor sie dann wieder anhielt", berichten die Wissenschafter.

Diese Spannungsspitzen können sich überdies auch auf angrenzende Bereiche des Grabens übertragen. "Wir glauben, dass das seismische Risiko in Kalifornien dadurch höher sein könnte als man bisher angenommen hat", sagt Shirzaei. Aus den Modellen ergibt sich damit für Nord- und Südkalifornien ein 75-prozentiges Risiko für ein Erdbeben der Magnitude 7 oder höher innerhalb der nächsten 30 Jahre.

Illustr.: M. Khoshmanesh/ASU

Seltener mittelgroßer Exoplanet entdeckt

Die meisten vom Weltraumteleskop Kepler entdeckten Exoplaneten, die ihre Zentralgestirne in geringem Abstand umkreisen, sind kleiner als unser Neptun und größer als die Erde. Jüngste Beobachtungen zeigen allerdings, dass Exoplaneten mit 1,5 bis 2 Erdradien innerhalb dieser Größenordnung ungewöhnlich selten sind – Astronomen bezeichnen dieses Phänomen als Fulton-Lücke. Warum es in diesem Größenbereich an Exoplaneten fehlt, ist nach wie vor ein Rätsel.

Nun allerdings haben Wissenschafter um Merrin Peterson von der University of Montreal in Kanada eine dieser seltenen mittelgroßen Welten entdeckt, die sich aufgrund ihrer Distanz von 145 Lichtjahren gut untersuchen lassen. Der Wolf 503b benannte Exoplanet mit doppeltem Erddurchmesser umrundet sein Muttergestirn einmal in sechs Tagen und dürfte eine Oberflächentemperatur von über 500 Grad Celsius aufweisen. "Mit dieser Größe liefert Wolf 503b die seltene Gelegenheit, die Ursachen für die Fulton-Lücke zu entschlüsseln", erklärt Peterson.

Illustr.: ESO/L. Calçada

T. rex und Co. "züngelten" nicht

Weit aufgerissenes Maul, hervorgestreckte Zunge: So kennt man die großen angriffslustig brüllenden Fleischfresser unter den Dinosauriern nicht nur aus den "Jurassic-Park"-Filmen. Die Darstellung hat allerdings einen Schönheitsfehler (abgesehen von den fehlenden Federn): T. rex und Co besaßen keineswegs so bewegliche Zungen. Diese dürften vielmehr ähnlich inflexibel in ihren Mäulern gelegen haben wie es bei den modernen Krokodilen der Fall ist.

Herausgefunden hat dies ein Team um Zhiheng Li von der University of Texas in Austin, das sich die Zungenbeine einer ganzen Reihe von Dinosaurieren genauer angesehen hat. Das im Fachjournal "PLOS One" präsentierte Ergebnis: Tyrannosaurus und seine Verwandten "züngelten" nicht, ihre Zungenbeine waren einfach gebaut und vergleichsweise kurz, was letztlich dazu führte, dass ihre Zungen unbeweglich am Munduntergrund fixiert waren.

Foto: APA/AFP/Spencer Wright

Zoowelt

Vorbeugen ist besser als heilen. Das gilt insbesondere für betagte Braunbären: Die im Innsbrucker Alpenzoo "wohnhafte" 26 Jahre alte Bärendame "Martina" wurde daher kürzlich einem umfassenden Gesundheitscheck unterzogen, wie der Zoo mitteilte. Das Fazit der Untersuchung, die unter Narkose erfolgte: Das Tier im vorgerückten Alter ist pumperlgesund und darf sich berechtigte Hoffnungen auf zahlreiche weitere Bären-Jahre machen. Das Zooteam hatte in letzter Zeit immer wieder das Gefühl, dass "Martina" das ein oder andere gesundheitliche Problem aufweise, hieß es.

Also schritt man zur Tat: Der Zootierarzt sowie Bären-Expertin Johanna Painer, Tierärztin von der Veterinärmedizinischen Universität in Wien, führten Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen, Blutanalysen und Checks von Zähnen und Augen durch. Unterstützt wurde der Alpenzoo dabei von einer Medizintechnik-Firma, die mit den neuesten Röntgengeräten aufgewartet hatte, um alle Untersuchungen zeitsparend im Innenstall erledigen zu können. Das Ergebnis: Bis auf altersbedingte Erscheinungen wie eine leichte Arthrose und drei Zähne, die gezogen werden mussten, ist "Martina" kerngesund. Befund negativ, Bärin und Alpenzoo-Team mehr als erleichtert. (tberg, red, 24.6.2018)

Foto: Alpenzoo Innsbruck-Tirol