Wien – Der ORF überprüft wie berichtet sein Verhältnis zu Facebook, jetzt werden auch Maßnahmen sichtbar. Oder nicht mehr sichtbar, wie im Fall der Hinweise auf die Facebook-Präsenz der "Zeit im Bild". Im Abspann der Nachrichtensendung wird nun nur mehr auf die Mailadresse der Redaktion und die TVthek verwiesen.

Mit FB-Hinweis:

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Jetzt ohne Hinweis auf Facebook:

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"Warum sollen wir mit unseren Inhalten dafür sorgen, dass ein börsennotierter Konzern aus dem Silicon Valley seine Werbeeinnahmen auf unsere Kosten steigern kann?" sagte ORF-Online-Chef Thomas Prantner dem deutschen Branchenmagazin "Promedia". "Wenn es darum geht, auf Facebook Promohinweise anzubringen, um die eigenen Programme zu bewerben und Traffic für ORF.at zu generieren, so ist das okay."

Die derzeit rund 70 ORF-Auftritte auf Facebook sollen auf rund 15 eingedampft werden. "Facebook war nie ein Freund von irgendjemandem, außer vielleicht von Börsianern, die auf sie setzten", sagt Prantner im "Promedia"-Interview. "Durch Datenmissbrauch und Intransparenz hat sich das Bild der Öffentlichkeit von sozialen Medien, vor allem von Facebook, in den vergangenen Monaten dramatisch verändert. Daher müssen wir reagieren."

Welche ORF-Auftritte auf Facebook eingedampft werden sollen, sei "noch offen und wird in den kommenden Wochen mit den TV-, Radioverantwortlichen und Landesstudios besprochen", sagt Thomas Prantner auf STANDARD-Anfrage", fix ist, dass Seiten, die kaum oder nur wenige User/Friends haben, eingestellt werden." (APA, red, 19.6.2018)