Dem Gugginger Künstler Jürgen Tauscher, für den Katalog porträtiert von der Fotografin Maria Ziegelböck, geht es in erster Linie um fliegende Objekte.

Foto: Heidi Seywald

Johann Feilacher, Nina Ansberger (Hg.), "gehirngefühl.! kunst aus gugging, von 1970 bis zur Gegenwart". € 35,- / 368 Seiten. Residenz-Verlag, Salzburg/Wien 2018

Foto: Residenz Verlag

August Walla, Johann Hauser oder Oswald Tschirtner – Künstler aus Gugging sind heute weltberühmt. "Gugging als Phänomen eines Ortes, an dem Künstler entdeckt und gefördert werden, ist nie stehengeblieben", steht im Vorwort des aktuellen Katalogs, der die neue Dauerausstellung des Museums Gugging, die seit Ende April läuft (bis April 2021), bestens dokumentiert. "Von 1970 bis zur Gegenwart", so der Untertitel der Schau.

Es geht also um die vergangenen fünf Jahrzehnte, seit die ersten Arbeiten von Art-brut-Künstlern damals in der Wiener Galerie nächst St. Stephan ausgestellt wurden. Der Fokus dieses neuen Kompendiums liegt dennoch auf den aktuellen Gugging-Künstlern Lalia Bachtiar, Leonhard Fink, Johann Garber, Helmut Hladisch, Franz Kernbeis, Heinrich Reisenbauer, Günther Schützenhöfer, Jürgen Tauscher und Karl Vondal, die über Wochen von Maria Ziegelböck, Wiener Fotografin und Professorin an der Universität für angewandte Kunst, porträtiert wurden – auch für den aktuellen Gugging-Katalog gehirngefühl (Johann Garber motivierte als Bindeglied zwischen den Gugging-Generationen mit seiner Arbeit Das fade Gehirngefühl den Titel der Schau).

Auch wenn das schwere Kompendium einen tollen Überblick liefert – in Reproduktionen, Porträts, Biografien und Texten –, sei Interessierten ein Besuch am Ort des Geschehens sehr empfohlen. (Mia Eidlhuber, 20.6.2018)