Intels erstes Grafikkartenprojekt lief unter dem Namen "Larabee" und wurde letztlich ein Co-Prozessor für den Xeon.

Foto: Intel

Schon länger brodelt es in der Gerüchteküche ob eines neuen, namhaften Mitbewerbers am Markt für Grafikkarten. Intel, so heißt es, will künftig mitmischen. Der Chiphersteller hat seine Pläne, gegen Nvidia und AMD anzutreten, offiziell bestätigt und nun auch ein Datum für einen eigenen Grafikchip genannt.

In zwei Jahren, also 2020, soll die erste dezidierte Lösung auf den Markt kommen. Intel hat bisher schon Grafikchips hergestellt, dies waren aber stets Onboard-Lösungen, die mittlerweile direkt in die Prozessoren integriert sind.

Erste Entwicklung gescheitert

Auf dem Weg zu einer eigenen Grafikkarte war man bereits mehrmals. Die Entwicklung lief unter dem Arbeitstitel "Project Larabee", dessen Existenz Intel 2007 erstmals bestätigt hatte. Es kam jedoch zu mehrfachen Verwerfungen und Verzögerungen. Letztlich erschien keine eigene Grafikkarte, sondern 2012 ein Co-Prozessor zur Server-CPU Xeon. Allerdings gelangten Grafikkarten-Prototypen auf Umwegen in den Online-Verkauf und sind gelegentlich etwa auf eBay zu finden.

Laut bisherigen Berichten läuft die neue Entwicklung unter dem Titel "Arctic Sound". Federführend ist seit Kurzem Raja Koduri, der zuvor Vizepräsident bei AMD und dort in leitender Verantwortung für den Bereich "Visual Computing" der Radeon-Abteilung war. Er ist seit vergangenem September für Intel tätig.

Bei Linus Techtips hat man einen Blick auf einen Prototypen von "Project Larabee" geworfen.
Linus Tech Tips

Noch keine Details

Technische Details gibt es zum kommenden Grafikchip noch nicht. Basierend auf einem im Februar gezeigten Prototypen und den Entwicklungen bei der Konkurrenz geht man bei Golem davon aus, dass Intel wohl zuerst versuchen wird, in der Mittelklasse Fuß zu fassen.

Zuvor hieß es, dass Intel schon auf der CES Anfang 2019 eine fertige Grafikkarte zeigen werde, dieser Termin, so schreibt Marketwatch, sei aber entwicklungstechnisch nicht realistisch gewesen. (red, 13.06.2018)